Werler Gymnasien kooperieren verstärkt mit Geldinstitut

11. April 2019

WERL. Die vereinigte Sparkasse SoestWerl will die Kooperation mit den zwei Werler Gymnasien weiter ausbauen. Das kreisweit größte Kreditinstitut erhofft sich in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels davon unter anderem Vorteile bei der Personal-Rekrutierung für die Ausbildungsberufe „Bankkaufmann“ und „Kaufmann für Versicherungen und Finanzen“ sowie eine frühzeitige Kundenbindung. – Zudem wiesen die Sparkassen-Vertreter bei der Unterzeichnung von Kooperationsvereinbarungen am heutigen Donnerstagvormittag (11. April 2019) in der Hauptniederlassung des Geldinstituts in Werl auch auf ein mögliches Studium an der Fachhochschule der Sparkassen-Finanzgruppe in Bonn hin.

Im Gegenzug erwarten die lokalen Gymnasien praktische Unterstützung zu den Themen Finanzen und Wirtschaft im Schulunterricht. Bereits seit Jahrzehnten sei das „Planspiel Börse“ ein erfolgreiches Beispiel dafür, hieß es. Und in den heutigen „Zinslos-Zeiten“ käme dem Wertpapierhandel noch eine wesentlich größere Bedeutung zu, betonte Sparkassen-Vorstandsmitglied Ulrich Kleinetigges.

Unterstützung bei Berufswahl und Bewerbungstrainings

Außerdem will die Sparkasse SoestWerl die Abiturienten bei der Arbeitsplatzwahl unterstützen und ihnen Bewerbungstrainings sowie Praktikumsplätze bieten. Kleinetigges machte deutlich, dass die Berufsorientierung angesichts jüngerer Schulabgänger an Bedeutung gewonnen hätte. Denn zum früheren Stichtag bei der Einschulung käme bei den Gymnasiasten auch noch die verkürzte Schulzeit durch „G 8“ hinzu.

Viele Auszubildende seien deshalb durch ihr junges Alter in ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung noch nicht so weit gereift wie frühere Kandidaten. Eine gute Beratung der jungen Menschen in Berufsfragen sei daher besonders wichtig.

Durch Freiwillige und Pflicht-Praktika könne die Sparkasse unentschlossene Schüler vielleicht für eine Ausbildung in ihrem Bereich interessieren. – Sparkassen-Vorstand Klaus Eickenbusch wies in diesem Zusammenhang auch auf Abteilungen wie Marketing, Organisation und „IT“ hin, die zum breiten Spektrum der Sparkasse gehörten.

Zusammenwirken zwischen Gymnasien und Geldinstitut

Ein Zusammenwirken zwischen Schule und Geldinstitut in einem ganz anderen Sektor gibt es an der katholischen Ursulinen-Schule, wo aktuell ein kontaktloser Zahlungsverkehr mit Girokarte oder Handy im hauseigenen Kiosk-Verkauf erprobt wird. Denn etwa ab der 7. Klasse habe mancher Schüler bereits ein eigenes Giro-Konto, so die Sparkassen-Sprecher. Hartgeld sei bei Jugendlichen eher „out“. Sie bevorzugten die bargeldlosen Zahlungsmethoden. Deutschland hinke im Vergleich zu den skandinavischen Ländern da allerdings sogar noch erheblich hinterher.

Schulsponsoring wird von politischer Seite begrüßt

Die beiden Gymnasien in Werl erhoffen sich auch nach der Fusion der vormals selbstständigen Sparkassen Werl und Soest zudem weiterhin finanzielle Zuwendungen für besondere Projekte. Ein Schulsponsoring sei von politischer Seite inzwischen durchaus gewünscht, erklärte Oberstudiendirektor Michael Prünte als Schulleiter des Städtischen Marien-Gymnasiums dazu. Die Neutralitätspflicht der Schule bliebe davon unberührt, da es sich nicht um Exklusiv-Verträge handele und man durchaus auch mit der örtlichen Volksbank Hellweg kooperiere.

Absolventen anderer Schulformen ebenfalls als Auszubildende willkommen

Umgekehrt betonten die Sparkassen-Direktoren Klaus Eickenbusch und Ulrich Kleinetigges, dass neben Abiturienten auch durchaus Absolventen mit Realschul-Abschluss oder der Berufskolleges (Höhere Handelsschule) mit mittleren Bildungsabschlüssen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz bei der Sparkasse hätten.

Mit der am heutigen Donnerstagvormittag (11. April 2019) auch in schriftlichen Verträgen offiziell bekräftigten Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Werler Gymnasien und dem Geldinstitut wolle man generell den Wirtschaftsstandort Werl mit seinem Arbeitsmarkt stärken, bekräftigten die Vertreter von Sparkasse und Schulen.

Rund 300 Wickeder Schüler besuchen Werler Gymnasien

Auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ teilte das Städtische Marien-Gymnasium Werl übrigens mit, dass aktuell 207 der insgesamt rund 1.000 Schüler aus Wickede (Ruhr) kommen.

Und das katholische Ursulinen-Gymnasium berichtete, dass von den aktuell 642 Schülern derzeit 83 aus der Ruhrgemeinde stammen. Hinzu kommen noch 58 Wickeder Schüler, die die Ursulinen-Realschule besuchen, die derzeit insgesamt 537 Schüler zählt.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Unterzeichneten die Kooperationsvereinbarungen (sitzend, von links): die Sparkassen-Vorstände Klaus Eickenbusch und Ulrich Kleinetigges sowie die Schulleiter Anne-Kristin Brunn vom Ursulinen-Gymnasium und Michael Prünte vom Städtischen Marien-Gymnasium. Stehend (von links): Personal- und Ausbildungsleiterin Astrid Cramer und Marketing-Mitarbeiterin Inga Kreis von der Sparkasse SoestWerl, Oberstufenkoordinator Frithjof Egert (Marien-Gymnasium), Konrad Beckmann (Stellvertretender Schulleiter und Abteilungsleiter Gymnasium der Ursulinen-Schulen) und Antje Kuss als Leiterin der Sparkassen-Hauptniederlassung Werl. FOTO: ANDREAS DUNKER
Unterzeichneten die Kooperationsvereinbarungen (sitzend, von links): die Sparkassen-Vorstände Klaus Eickenbusch und Ulrich Kleinetigges sowie die Schulleiter Anne-Kristin Brunn vom Ursulinen-Gymnasium und Michael Prünte vom Städtischen Marien-Gymnasium. Stehend (von links): Personal- und Ausbildungsleiterin Astrid Cramer und Marketing-Mitarbeiterin Inga Kreis von der Sparkasse SoestWerl, Oberstufenkoordinator Frithjof Egert (Marien-Gymnasium), Konrad Beckmann (Stellvertretender Schulleiter und Abteilungsleiter Gymnasium der Ursulinen-Schulen) und Antje Kuss als Leiterin der Sparkassen-Hauptniederlassung Werl. FOTO: ANDREAS DUNKER