Pfarrer Dr. Christian Klein fordert in Rede zum Widerstand gegen Rechtspopulisten auf

19. Mai 2019

WICKEDE (RUHR). Die traditionelle Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer der Möhnekatastrophe in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 in der Gemeinde Wickede (Ruhr) ist in den vergangenen Jahren immer politischer geworden. – Am heutigen Sonntag (19. Mai 2019) wurde dies im Anschluss an den traditionellen Trauermarsch von der Gastwirtschaft „Erlenhof“ über die Hauptstraße zum Wassertoten-Mahnmal am Ruhrufer in der Rede des evangelischen Pfarrers Dr. Christian Klein nochmals ganz deutlich.

Klein stellte die in Deutschland als demokratische Partei zugelassene „Alternative für Deutschland“ (AfD) auf eine Stufe mit den Nationalsozialisten der Weimarer Republik. Wenn Politiker ernsthaft behaupten würden, die Nazi-Zeit wäre „nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“, dann relativiere dies die historische Wahrheit und verhöhne die Opfer der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkrieges, so der Pfarrer.

Er warnte vor „braunem Gedankengut“ und mahnte sich durch „Großmachtsphantasien“ sowie der „Faszination von Waffen“ blenden zu lassen.

Hier sei es die Aufgabe eines jeden einzelnen täglich „Widerstand“ gegen rechte Demagogen und Populisten zu leisten, forderte Klein.

Andere Menschen dürften nicht zum Feindbild gemacht werden, betonte der Seelsorger und Theologe und spielte damit offenbar auf die Flüchtlinge an.

Klein sprach sich desweiteren zum Kampf gegen Rassismus an Stammtischen und in Stadien aus und warnte vor „einem häufig viel zu einfachen Denken“ auch in den eigenen Köpfen.

Bei der Wahl zum Europäischen Parlament am kommenden Sonntag, 26. Mai 2019, sollten die Bürger daher die richtige Entscheidung treffen, empfahl Pfarrer Dr. Christian Klein.

Auch Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) rief zur Europa-Wahl auf und wies auf das Inkrafttreten des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland vor genau 70 Jahren hin. Am 23. Mai werde die Gemeinde Wickede (Ruhr) dieses historische Ereignis unter anderem durch eine entsprechende Beflaggung würdigen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIAMT ONLINE“

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Die Abordnungen der Wickeder Vereine senkten bei der örtlichen Gedenkfeier am Mahnmal zu Ehren der Opfer der Möhnekatastrophe am 17. Mai 1943 ihre Banner, Fahnen und Standarten nieder. Feuerwehrleute legten einen Trauerkranz im Namen der Gemeinde Wickede (Ruhr) in Erinnerung an die Wassertoten nieder. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Abordnungen der Wickeder Vereine senkten bei der örtlichen Gedenkfeier am Mahnmal zu Ehren der Opfer der Möhnekatastrophe am 17. Mai 1943 ihre Banner, Fahnen und Standarten nieder. Feuerwehrleute legten einen Trauerkranz im Namen der Gemeinde Wickede (Ruhr) in Erinnerung an die Wassertoten nieder. FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) bedankte sich bei den Teilnehmern der Gedenkfeier für ihre Anwesenheit und forderte sie auf bei der anstehenden Europa-Wahl am kommenden Wochenende die richtige Entscheidung zu treffen. – Der evangelische Pfarrer Dr. Christian Klein hatte zuvor deutlich zum Widerstand gegen Rechtspopulisten aufgerufen. Er warf der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) vor die historische Wahrheit zu relativieren und stellte sie auf eine Stufe mit den Nationalsozialisten. FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) bedankte sich bei den Teilnehmern der Gedenkfeier für ihre Anwesenheit und forderte sie auf bei der anstehenden Europa-Wahl am kommenden Wochenende die richtige Entscheidung zu treffen. – Der evangelische Pfarrer Dr. Christian Klein hatte zuvor deutlich zum Widerstand gegen Rechtspopulisten aufgerufen. Er warf der Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) vor die historische Wahrheit zu relativieren und stellte sie auf eine Stufe mit den Nationalsozialisten. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Bronze-Tafel am Mahnmal zu Ehren der Opfer der Möhnekatastrophe zeigt sybolisch die Bombardierung der Staumauer durch die britische Royal Air Force und die Verderben bringenden Wassermassen, die sich in einer zig Meter hohen Flutwelle durch das Möhne- und Ruhrtal ergossen. Diese riss Menschen und Tiere in den Tod und spülte Fahrzeuge und ganze Bauwerke kilometerweit weg. FOTO: ANDREAS DUNKER
Die Bronze-Tafel am Mahnmal zu Ehren der Opfer der Möhnekatastrophe zeigt sybolisch die Bombardierung der Staumauer durch die britische Royal Air Force und die Verderben bringenden Wassermassen, die sich in einer zig Meter hohen Flutwelle durch das Möhne- und Ruhrtal ergossen. Diese riss Menschen und Tiere in den Tod und spülte Fahrzeuge und ganze Bauwerke kilometerweit weg. FOTO: ANDREAS DUNKER