Neuer Drehleiterwagen mit Gelenkarm und Rettungskorb

28. Mai 2019

WICKEDE (RUHR). Noch im Laufe des Sommers 2019 soll die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) einen neuen eigenen Drehleiterwagen (DLW) erhalten. – Dafür hat der politische Rat der Gemeinde Wickede (Ruhr) am heutigen Dienstagabend (28. Mai 2019) mit der Genehmigung eines Nachtragshaushaltes den Weg frei gemacht. Darin sind rund 700.000 Euro an finanziellen Mitteln für die Ersatzbeschaffung vorgesehen. Denn derzeit hat die Wickeder Wehr nur einen gebrauchten Mietwagen im Einsatz, der rund 200 Euro pro Tag kostet. Das eigene Fahrzeug (Baujahr: 1995) ist defekt. Eine Reparatur dieses 24 Jahre alten Drehleiterwagens sei nicht mehr wirtschaftlich, erklärte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU). Deshalb folgten die Kommunalpolitiker auch der Empfehlung der Verwaltung und sprachen sich heute ebenfalls für die kurzfristige Ersatzbeschaffung aus.

Dabei soll es sich um einen Drehleiterwagen des österreichischen Herstellers „Rosenbauer“ des Typs L32A-XS 3.0 handeln. „L“ steht dabei für das englische Wort „Ladder“ (Leiter), „32“ für die Arbeitshöhe von 32 Metern und „A“ für „articulated“ (gelenkig), will sagen: für den abneigbaren Korbarm. Und das „XS“ bedeutet „eXtra Small“, sprich: eine extrem kurze und kompakte Bauweise, die einen erweiterten Aktionsradius des Hubrettungsfahrzeuges bei beengten Platzverhältnissen ermöglicht.

Die Führung der örtlichen Feuerwehr unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek sowie Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Fachbereichsleiter Ingo Regenhardt aus dem Rathaus begutachteten am heutigen Dienstagnachmittag bereits ein solches Fahrzeug am Gerätehaus an der Oststraße in Wickede.

Passt der neue Drehleiterwagen in die alte Garage?

Dort prüften die Anwesenden vor allem, ob die moderne Gelenkdrehleiter auf Basis eines Mercedes-Benz-Atego-Lastkraftwagens überhaupt durch das seit kurzem auf 3,50 Meter vergrößerte Garagentor des Wickeder Gerätehauses passt. – Der Versuch verlief positiv.

Im Vergleich zu den bisher in Wickede (Ruhr) stationierten Drehleitern hat die neue Leiter übrigens erstmals einen abneigbaren Korbarm. Will sagen: das obere rund 4,35 Meter lange Stück der insgesamt 32 Meter langen Gelenkleiter kann nach unten „abgeknickt“ werden.

Rettungskorb und eingebauter Wasserwerfer

Zum Löschen von Bränden hat die neue Feuerwehr-Drehleiter einen eingebauten Wasserwerfer, der bis zu 1.500 Liter Wasser pro Minute versprühen  kann. Dabei kann das Strahlrohr sowohl vom Korb als auch ferngesteuert vom Hauptbedienstand am Boden bedient werden. Auch programmierbare Bewegungen des Gerätes sind möglich.

Der Rettungskorb am fünfteiligen Leiterpark verfügt zudem über eine schwenkbare Aufnahmevorrichtung für eine Krankentrage. Insgesamt ist das neue Fahrzeug etwa eine halbe Tonne schwerer als sein Vorgänger vor Ort. Zudem verfügt es über 286 PS (alter DLW: 240). Die Lastöse an der Unterleiter kann als Kran-Ersatz bis zu vier Tonnen heben und die Leiterspitze trägt bis zu 600 Kilogramm. Die Vorrichtung für die Krankentrage ist für Lasten bis zu 300 Kilogramm geeignet, um nur einige technische Daten und Vorteile des neuen Hubrettungsfahrzeuges der Löschgruppe Wickede zu nennen.

Gelenkleiter mit dem Knick-Arm

Durch seine Bauweise sowie die Gelenkleiter mit dem Knick-Arm kann das Gerät an recht beengten Einsatzorten gut manövriert werden – egal ob in engen Straßen mit parkenden Autos oder in Grünbereichen mit Bäumen. „Der kompakte Aktionsradius der XS 3.0 erlaubt Feuerwehrleuten in engsten Verhältnissen den Zugang zu Einsatzorten, die bisher unerreichbar blieben“, heißt es.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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So soll die neue Feuerwehr-Drehleiter für Wickede auch aussehen. FOTO: ANDREAS DUNKER
So soll die neue Feuerwehr-Drehleiter für Wickede auch aussehen. FOTO: ANDREAS DUNKER