Geschlossene Pausenhalle ist ein notwendiger Zweckbau
28. Mai 2019
WICKEDE (RUHR). Bei der öffentlichen Sitzung des politischen Rates der Gemeinde Wickede (Ruhr) am heutigen Donnerstag (28. Mai 2019) um 18 Uhr im Bürgerhaus wird es voraussichtlich einen regen Andrang im Gästebereich geben. Denn Lehrer, Eltern und OGGS-Mitarbeiterinnen der Melanchthon-Grundschule wollen durch ihre Anwesenheit den verantwortlichen Kommunalpolitikern nochmals demonstrieren, für wie wichtig sie die Modernisierung der maroden Toiletten-Anlagen und den Bau eines geschlossenen Gebäudetraktes anstelle der bislang offenen Pausenhalle halten.
Rektorin Delia Heck machte im Gespräch mit unserem lokalen Nachrichten-Portal „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ heute übrigens nochmals deutlich, dass es sich um einen dringend notwendigen Zweckbau handele – und nicht um ein „Luxus-Projekt“. Denn angesichts der geänderten gesellschaftlichen und pädagogischen Anforderungen – beispielsweise durch die Integrationsvorgaben – fehle es einfach an Räumlichkeiten.
Hinzu kämen die enorm gestiegenen Anmeldezahlen im Bereich der „Offenen Ganztagsgrundschule“ (OGGS) und der „Zeitsicheren Schule“, der inzwischen fast von der Hälfte der Schüler genutzt wird.
Um die einzige Behinderten-Toilette der Schule zu erreichen, müsste eine Betreuungskraft mit betroffenen Kindern derzeit bei Kälte und Nässe beispielsweise erst über den Schulhof durchs Freie in die separate Turnhalle gehen, berichtete Heck. Denn in der Melanchthon-Grundschule gebe es keine andere Behinderten-Toilette.
Überhaupt sei im ganzen Schulgebäude nur eine einzige innen liegende Toilette in der oberen Etage außerhalb der Klassenzimmer vorhanden.
Angesichts der gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen an Schulen mit angeschlossener Ganztagsbetreuung müssten Politik und Verwaltung auch genügend Ressourcen in Form von angemessenen Räumlichkeiten, guter Ausstattung und qualifiziertem Personal für eine zeitgemäße Bildung und Betreuung zur Verfügung stellen.
Kinder, die einen Großteil des Tages in der Schule verbrächten, benötigten genügend Bewegungs- und Rückzugsräume. Derzeit mangele es an der Melanchthon-Schule daran.
Eine geschlossene und beheizbare Pausenhalle könne zudem gleich in dreifacher Hinsicht genutzt werden: als witterungsgeschützter Gang zum Toilettentrakt, als Unterrichtsraum für die Spiel-Sport-Stunden und als Aufenthaltsraum für die Freizeit-Betreuung der Kinder außerhalb des Unterrichts.
Die Forderungen von Schulleiterin Heck erscheinen durch die statistischen Zahlen des Schulentwicklungsplanes der Gemeinde Wickede (Ruhr) übrigens durchaus berechtigt. Denn daraus ist ein enormer Anstieg im Betreuungsbedarf in den vergangenen Jahren deutlich ersichtlich. Und die Tendenz in diesem Bereich scheint laut den Prognosen sogar noch steigend zu sein.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“
