Das nächste Kapitel im Lügen-Märchen …

26. Juli 2019

WICKEDE (RUHR). Bis zum Schützenfest wollte die „Deutsche Glasfaser“ (DG) alle Arbeiten ihres Infrastrukturausbaus in der Gemeinde Wickede (Ruhr) abgeschlossen haben. Auch die Kunden des Telekommunikationsanbieters aus Borken, die ihre Verträge mit dem Unternehmen bis zum Ende der Nachfragebündelungsphase abgeschlossen hatten, sollten bis Ende Juni 2019 an die schnelle Internetverbindung angeschlossen werden. – Dies hatten DG-Geschäftsführer Dr. Stephan Zimmermann und der zuständige Projektleiter Peter König noch am 14. März 2019 im Wickeder Rathaus vor Kommunalpolitikern, Medienvertretern und Verwaltungsmitarbeitern vollmundig verkündet, nachdem es bereits zuvor zu teils erheblichen Verzögerungen und Wortbrüchen gekommen war.

Nachdem die Glaubwürdigkeit des Unternehmens in der Gemeinde in der Vergangenheit auf Grund immer wieder neuer Lügen-Märchen stark gelitten hatte, hielten viele Bürger diese Zusage nur für leere Worte. – Und diese Skeptiker haben leider wohl recht behalten. Denn am heutigen Freitag (26. Juli 2019) teilte Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) der Redaktion unseres lokalen Nachrichten-Portals „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ einen neuen Status-Bericht mit späteren Terminen mit.

Wiederherstellung von Wegen und Straßen in Echthausen zieht sich weiter hin

„In Echthausen ist nach Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Bauunternehmen, dass die 2018 unterbrochenen Straßenbauarbeiten nun im Auftrag der Deutschen Glasfaser fortsetzt, die Gemeindeverwaltung inzwischen mit dem Fortschritt und der Ausführung im öffentlichen Raum weitgehend zufrieden“, teilte der Wickeder Bürgermeister mit. Zuvor habe das kommunale Bauamt leider auch bei der neu beauftragten Baufirma durch Kontrollen wieder Mängel bei der Wiederherstellung von Wegen und Straßen festgestellt. Deshalb seien weitere Nachbesserungsarbeiten erforderlich geworden.

Darüber wie viele Kundenanschlüsse die Deutsche Glasfaser in Echthausen aktuell fertig hat und wie viele genau noch fehlen, liegen der Gemeindeverwaltung scheinbar keine genauen Zahlen vor. Jedenfalls spricht der Bürgermeister in seiner Mitteilung nur von „Schlussfolgerungen“ und davon, dass das Telekommunikationsunternehmen offenbar wieder versprochene Zusagen nicht erfüllt habe. – Wir verzichten hier auf die Veröffentlichung dieser Daten und Terminprognosen, deren Belastbarkeit – nach unseren bisherigen Erfahrungen mit Deutsche Glasfaser – ohnehin sehr fragwürdig ist.

Die Arbeiten der DG in Echthausen sollen sich scheinbar aber mindestens noch bis in den Herbst ziehen.

Bauarbeiten von Deutsche Glasfaser in Wickede pausieren

Eine schlechte Nachricht hat Michalzik auch für Wickede: „Im Zentralort machen die Restarbeiten auf Straßen und Wegen, die durch die Anschlussarbeiten der Deutschen Glasfaser noch nötig sind, bis Ende August Pause. Grund dafür sind die Betriebsferien des niederländischen Bauunternehmens.“

Die davon betroffenen Maßnahmen seien aber überschaubar, meint der zuständige Bautechniker Christian Drees aus dem Rathaus. Die „Gesamtabnahme“ der abgeschlossenen Bauarbeiten durch die Kommune solle für Wickede voraussichtlich Mitte September erfolgen.

Bislang seien aber rund 60 Hausanschlüsse in Wickede und Wiehagen noch gar nicht fertiggestellt, ergänzt der Bürgermeister.

Industriegebiet Westerhaar ist auch immer noch nicht fertig

Weiter erklärt Michalzik: „Im Industriegebiet Westerhaar gehen die Instandssetzungsarbeiten in die Endrunde. Die ausführende Firma musste nach Kontrollen der Gemeinde teilweise mehrfach nachbessern. Die Fertigstellung und Abnahme hier zeichnet sich jedoch für die kommende Woche ab.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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In die Kameras lächeln können sie gut, die Vertreter der Deutschen Glasfaser. Sich an Termine halten, können sie hingegen schlecht. – Bürgermeister, Ortsvorsteher und Verwaltungsmitarbeiter machen nur noch gute Miene zum bösen Spiel. Im Hintergrund ziehen sie längst nicht mehr mit der Deutschen Glasfaser an einem Strang. Und offenbar sind die örtlichen Vertreter auch nicht in der Lage genügend Druck auf das Telekommunikationsunternehmen auszuüben, damit sich dieses an getroffene und vollmundig verkündete Zusagen hält. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
In die Kameras lächeln können sie gut, die Vertreter der Deutschen Glasfaser. Sich an Termine halten, können sie hingegen schlecht. – Bürgermeister, Ortsvorsteher und Verwaltungsmitarbeiter machen nur noch gute Miene zum bösen Spiel. Im Hintergrund ziehen sie längst nicht mehr mit der Deutschen Glasfaser an einem Strang. Und offenbar sind die örtlichen Vertreter auch nicht in der Lage genügend Druck auf das Telekommunikationsunternehmen auszuüben, damit sich dieses an getroffene und vollmundig verkündete Zusagen hält. ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER