Kreisgesundheitsamt rät: Impfstatus überprüfen

20. August 2019

KREIS SOEST. Eine 39-jährige Frau aus Welver ist an Masern erkrankt. Das wurde dem Soester Kreisgesundheitsamt kürzlich gemeldet. Sobald der Verdacht auf Masern bestand, wurde die Patientin isoliert und behandelt. „Wir haben den Kreis potentieller Kontaktpersonen so weit wie möglich eingegrenzt und bereits informiert. Allerdings hatte die Patientin in der ansteckungsfähigen Zeit, am 3. August, in einem Drogeriemarkt in Welver mehrere Kontakte“, erklärt Amtsärztin Dr. Maria Anna Waider.

Bei Fragen, ob der eigene Impfschutz ausreichend ist, rät das Gesundheitsamt des Kreises Soest, sich telefonisch an den Hausarzt zu wenden.

Masern gehören zu den meldepflichtigen sogenannten Tröpfcheninfektionen, bei denen der Erreger per Einatmen sowie durch infektiöses Sekret aus Nase oder Rachen übertragen wird. „Ein kurzer Kontakt kann bei ungeschützten, also nicht vollständig geimpften Personen, schnell zu einer Ansteckung führen. Umso wichtiger ist es, dass ein Impfschutz besteht, um eine mögliche Ansteckung und auch Übertragung zu verhindern“, so Dr. Waider.

Das Kreisgesundheitsamt empfiehlt daher, den Impfstatus überprüfen zu lassen. Von einer Immunität ist auszugehen, wenn zwei Impfungen im Kindesalter erfolgt sind oder die Erkrankung durchgemacht worden ist. Bei ungeklärtem Immunstatus wird eine Impfung empfohlen. Im Erwachsenenalter reicht dann nur eine Impfung aus.

„Die ersten Anzeichen für Masern sind grippeähnliche Symptome wie mäßiges Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen, bis sich nach wenigen Tagen der typische Hautauschlag bildet. Meist beginnt er im Gesicht und hinter den Ohren. Wer sich nicht sicher ist, ob er einen grippalen Infekt hat oder vielleicht etwas anderes, der sollte seinen Hausarzt anrufen“, rät die Amtsärztin.

Die Durch-Impfungsquote im Kreis Soest liegt bei Kindern im Einschulungsalter mittlerweile bei 95 Prozent. Bei den jungen Erwachsenen, in der Altersgruppe zwischen 29 und 39, sieht das allerdings anders aus. Dr. Maria Anna Waider: „In dieser Altersgruppe gibt es häufig große Impflücken, die dringend geschlossen werden sollten. Eine komplettierende Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln wird jedem nahegelegt, der nicht ausreichend immun ist!“

Im jüngst gemeldeten Masernfall sei eine Nachimpfung der Patientin nicht mehr möglich gewesen, da die Erkrankung bereits ausgebrochen war. Mittlerweile wurde die 39-Jährige aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Wo sich die 39-Jährige mit Masern angesteckt hat, ist unklar. Es ist der erste Masernfall im Kreisgebiet seit 2015.

Bei Fragen zum Thema Masern, Masernimpfung oder dem Impfstatus, ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Bei allgemeinen Fragen zum Thema Impfen, steht auch das Gesundheitsamt des Kreises Soest unter der Telefonnummer (0 29 21) 30 32 23 zur Verfügung.# Weitere Informationen zum Thema Masern gibt es auch auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.infektionsschutz.de.

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 Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven medizinischen Maßnahmen. Dr. Maria Anna Waider, Amtsärztin im Gesundheitsamt des Kreises Soest, appelliert an alle Bürger, ihren Impfstatus überprüfen zu lassen und mögliche Impflücken zu schließen. FOTO: JUDITH WEDDERWILLE / KREIS SOEST
Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven medizinischen Maßnahmen. Dr. Maria Anna Waider, Amtsärztin im Gesundheitsamt des Kreises Soest, appelliert an alle Bürger, ihren Impfstatus überprüfen zu lassen und mögliche Impflücken zu schließen. FOTO: JUDITH WEDDERWILLE / KREIS SOEST