Gemeinde Wickede (Ruhr) hat weiterhin Probleme bei der Warnung der Bevölkerung

30. August 2019

WICKEDE (RUHR). Die Alarmierung und Warnung der Bevölkerung bei Chemie-Unfällen, Großbränden mit giftigen Rauchgaswolken, extremen Unwettern und anderen Katastrophen funktioniert in der Gemeinde Wickede (Ruhr) noch nicht optimal. Und mit einer Besserung dieses Zustandes ist frühestens Anfang des Jahres 2020 zu rechnen. – Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung aus dem Rathaus an die Medien vom heutigen Freitag (30. August 2019) hervor. Darin erklärt Ingo Regenhardt als zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, dass die notwendigen Verbesserungen an dem öffentlichen Sirenen- und Lautsprecher-System der Kommune zwar beauftragt seien, die Umsetzung der Maßnahmen aber voraussichtlich noch etwa ein halbes Jahr dauern würden.

Bei Probealarmen in der Vergangenheit hatte sich leider gezeigt, dass die örtliche Warn-Infrastruktur in Echthausen, Wickede, Wiehagen, Wimbern und Schlückingen noch nicht auf einem ausreichenden Stand ist. Etliche Bürger hatten auf Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ beispielsweise beklagt, dass sie durch die zu leisen Heultöne der örtlichen Sirenen im Ernstfall in geschlossenen Räumen nicht aus dem Schlaf gerissen würden. – Dies sehen zeitgemäße Notfall-Konzepte aber eigentlich zwingend vor.

Sollte es bei größeren Schadensereignissen vor Ort oder in der Region zu besonderen Gefahrenlagen für die Bevölkerung kommen, würden viele Bürger der Ruhrgemeinde auf Grund dieses Problems also vermutlich nicht rechtzeitig gewarnt und ausreichend über richtige Verhaltensmaßregeln über die stationären Hochleistungslautsprecher der Gemeinde informiert werden.

Zwischenzeitlich berichteten Wickeder Bürger sogar, dass die Sirenen-Klänge aus den Nachbarkommunen in einigen Ortslagen wesentlich lauter zu hören seien, als die viel zu leisen Heultöne aus den sechs Hochleistungssirenen der Gemeinde Wickede (Ruhr).

Dass die Gemeindeverwaltung beziehungsweise die von ihr beauftrage „Fachfirma“ die neu installierte Sirenen- und Lautsprecher-Infrastruktur auch beim kommenden landesweiten „Warntag“ in Nordrhein-Westfalen, der für den 5. September 2019 geplant ist, noch nicht auf dem notwendigen Stand hat, ist bedauerlich. Denn dann sollen auf Initiative des Düsseldorfer Innenministeriums erneut die Sirenen im ganzen Lande um 10 Uhr zeitgleich für einen Probealarm ausgelöst werden. Für den Raum Soest geschieht dies durch die Leitstelle der Kreisverwaltung.

Als weiteres Warnmittel soll dann zudem auch die Smartphone-App „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-Applikation) des Bundes eine Test-Meldung an die Nutzer dieses kostenfreien Dienstes übermitteln. Im Ernstfall würde dadurch auf eine akut vorhandene Gefahr sowie sinnvolle Schutzmaßnahmen durch die verantwortlichen Behörden hingewiesen.

Der letzte nordrhein-westfälische „Warntag“ wurde übrigens nicht nur im Kreis Soest und in Wickede (Ruhr) sondern auch in zahlreichen anderen Städten und Gemeinden zum Flop, wenngleich das NRW-Innenministerium unter Leitung von Herbert Reul (CDU) in einer behördlichen Pressemitteilung anders lautende „Fake-News“ verbreitete, die nachweislich sachlich falsch waren (wir berichteten).

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Die vermeintlichen Hochleistungssirenen auf dem Turm des Gerätehauses der Löschgruppe Wimbern der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) an der Arnsberger Straße ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Die vermeintlichen Hochleistungssirenen auf dem Turm des Gerätehauses der Löschgruppe Wimbern der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wickede (Ruhr) an der Arnsberger Straße ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER