Wickedes Gemeindewerke und Stadtwerke Fröndenberg wollen fusionieren

21. Oktober 2019

FRÖNDENBERG / WICKEDE (RUHR). Aus zwei mach eins: Die Gemeindewerke Wickede (Ruhr) GmbH und die Stadtwerke Fröndenberg GmbH sollen zu einem Unternehmen vereint werden. – Diese Fusionspläne bestätigten am heutigen Montag (21. Oktober 2019) die beiden Geschäftsführer der kommunalen Versorgungsbetriebe sowie verantwortliche Kommunalpolitiker von CDU und SPD auf Anfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

„Ich bin sehr optimistisch, dass die Zusammenführung der beiden kommunalen Unternehmen aus Fröndenberg und Wickede (Ruhr) dieses Mal funktioniert“, erklärte der Fröndenberger Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzende Gerd Greczka (CDU). „Ich würde es mir auch wünschen, weil man gemeinsam stärker ist.“ Und weiter: „Es steht natürlich unter dem Entscheidungsvorbehalt der beiden Aufsichtsräte sowie des Stadtrates Fröndenberg und des Gemeinderates Wickede (Ruhr).“

Initiative zur Fusion der beiden kommunalen Unternehmen ging von Wickede aus

„Wir sind von den Wickedern angesprochen worden!“ zeigte Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ auf, von welcher Seite aus die Initiative zu der Verschmelzung der beiden Gesellschaften zu einem gemeinsamen Unternehmen ausgegangen sei. Er habe dieses Ansinnen von Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und den Gemeindewerken Wickede (Ruhr) GmbH begrüßt, denn er habe stets für eine interkommunale Zusammenarbeit in der Region plädiert, wo diese sinnvoll und wirtschaftlich sei. Die Zeit des „Kirchturmdenkens“ passe nicht mehr in die heutige Zeit, so der Rats- und Verwaltungschef aus der Nachbarstadt.

Gute Erfahrungen bei der gemeinsamen Abfallentsorgung der beiden Kommunen

Unter anderem hätten die Stadt Fröndenberg und die Gemeinde Wickede (Ruhr) ja bereits gute Erfahrungen mit der „KommunalService Fröndenberg Wickede AÖR“ bei der gemeinsamen Abfallentsorgung gesammelt. Auch in vielen anderen Bereichen wie dem LEADER-Projekt, dem Ruhrtal-Radweg oder der Oberstufe der Gesamtschule Fröndenberg arbeiteten die beiden Kommunen über Orts- und Kreisgrenzen erfolgreich zusammen.

Politische Gremien gaben schnell grünes Licht für Gespräche zur Fusion

Daher habe es aus den politischen Gremien schnell ein positives Votum gegeben, konkrete Gespräche über die Fusion der beiden kommunalen GmbH’s aufzunehmen. Allerdings sei man aktuell noch in der Anfangsphase der Planung, deren Umsetzung natürlich abschließend der Zustimmung der betroffenen Aufsichtsräte der Werke und der politischen Räte der Kommunen bedürfe.

Bilanzstichtag rückwirkend zum 1. Januar 2020 möglich

Sowohl die Geschäftsführer der beiden kommunalen Unternehmen als auch die bislang involvierten Kommunalpolitiker wünschen sich aber eine möglichst schnelle Verschmelzung der Geschäftsbetriebe. Wenn die notwendigen Beschlüsse der politischen Gremien im Frühjahr 2020 getroffen würden, sei eine Fusion rückwirkend zum Bilanzstichtag 1. Januar 2020 möglich, hieß es aus Insiderkreisen. – Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann aus Fröndenberg bestätigte, dass dieses Szenario realistisch sei. Er verspricht sich von der Fusion erhebliche Einsparungseffekte auf der Kostenseite.

„Eine Zusammenführung so früh wie möglich realisieren“

Auch sein Aufsichtsratsvorsitzender Gerd Greczka meinte, dass es unter steuerlichen und wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll sei, „eine Zusammenführung so früh wie möglich zu realisieren“. Eine Fusion sei zum Wohle aller Bürger und diene unter anderem auch dazu die Gas- und Strompreise für die Kunden beider Unternehmen stabil zu halten.

Aufsichtsräte, Bürgermeister und Geschäftsführer arbeiten gemeinsam an einem Fusionskonzept

Bereits seit einiger Zeit arbeitete ein gemeinsames Gremium mit Aufsichtsräten, Bürgermeistern und Geschäftsführern an einem Fusionskonzept. Dabei würden beide Seiten gemeinsam von einem fachkundigen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer beraten. Denn unter anderem gehe es ja darum, dass die Firmenwerte ermittelt würden, um festzulegen, welche Anteile die Gemeinde Wickede (Ruhr) und die Stadt Fröndenberg an dem neu zu bildenden Betrieb habe. Dabei gebe es viele Detailfragen zu klären.

Als Rechtsform sei eine „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (GmbH) wahrscheinlich, prognostizierten die Verantwortlichen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann soll erster Geschäftsführer des neuen Unternehmens werden

Alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer in der Gründungsphase solle Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Heitmann (63) werden, der seit 1998 die Stadtwerke Fröndenberg GmbH mit rund hundert Mitarbeitern sowie seit einigen Jahren auch die „KommunalService Fröndenberg Wickede “ als Anstalt öffentlichen Rechts (AÖR) erfolgreich leite, meinte Greczka. Da Heitmann aber ohnehin im Februar 2021 in den Ruhestand ginge, wolle man einen „Headhunter“ bei der Nachfolger-Suche mit einschalten. Auch Michael Lorke (52), der offiziell seit 2007 der Geschäftsführer der Gemeindewerke Wickede (Ruhr) GmbH ist, könne sich dann bei einer Stellenausschreibung mit bewerben. Ansonsten werde er eine andere leitende Funktion in dem neuen Unternehmen bekommen, sagte Greczka.

Bis zur Kommunalwahl 2020 mit komplett vereinten Aufsichtsräten beider Gesellschaften

Bis zur nächsten nordrhein-westfälischen Kommunalwahl am 13. September 2020 sollten alle bisherigen Aufsichtsratsmitglieder der beiden kommunalen Gesellschaften in einem großen Gremium zusammenarbeiten. Nach dieser Übergangsphase müsse man sich neu aufstellen.

Wickedes Ratsherr und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt (CDU) erklärte gegenüber "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE", dass er sich melden werde, wenn er meine, dass es berichtenswerte Neuigkeiten in dem Fusionsprozess gebe.

Da Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) während der Herbstferien verreist ist, war er für ein Statement zu dem Thema leider nicht erreichbar.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Sitzend, von links: Geschäftsführer Bernd Heitmann von den Stadtwerken Fröndenberg und Geschäftsführer Michael Lorke von den Gemeindewerken Wickede (Ruhr). Stehend, von links: Gemeindewerks-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt, Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD), Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Greczka und Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU). ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Sitzend, von links: Geschäftsführer Bernd Heitmann von den Stadtwerken Fröndenberg und Geschäftsführer Michael Lorke von den Gemeindewerken Wickede (Ruhr). Stehend, von links: Gemeindewerks-Aufsichtsratsvorsitzender Hans Regenhardt, Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD), Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Greczka und Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU). ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER