Bürgermeister besucht Bürgergemeinschaft und berichtet übers Bürgerhaus

22. November 2019

WICKEDE (RUHR). Der „Politische Stammtisch“ der „Bürgergemeinschaft“ (BG) im „Erlenhof“ bekam am gestrigen Donnerstagabend (21. November 2019) spontanen Besuch vom Bürgermeister der Gemeinde Wickede (Ruhr). Denn Martin Michalzik (CDU) war gerade ohnehin in der Gaststätte, um persönlich Gutscheine als Preise für die große Tombola des bevorstehenden „Wickeder Weihnachtsmarktes“ abzuholen. Und da die „BG“ gleich im Gesellschaftszimmer neben der Theke tagte, schaute er mal kurz rein in die öffentliche Veranstaltung der politischen Mitbewerber.

Die BG-Mitglieder hingegen schauten erst einmal verdutzt, warum statt interessierter Bürger, die ein kommunalpolitisches Anliegen auf dem Herzen hatten, ausgerechnet der Bürgermeister aus dem anderen politischen Lager bei ihnen erschien.

Doch wie vom Rathaus-Chef gewohnt, ergriff dieser sofort das Wort und kam mit den Mitgliedern des politischen Vereins schnell ins Gespräch.

Dabei erklärte er ihnen beispielsweise die Hintergründe zur beantragten Landesförderung für die Sanierung und Modernisierung des Bürgerhauses in der Ortsmitte. Ein Millionen-Projekt, welches bei so manchem Oppositionspolitiker doch Fragen hatte aufkommen lassen. – Und dies nicht ohne einen kleinen politischen Seitenhieb auf die SPD-Fraktion, die sich kritisch dazu geäußert hatte.

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) konnte die Zweifel zu dem angestrebten Ziel bei den Anwesenden jedenfalls schnell beseitigen.

Auch mit einigen Erklärungen zur immer höher steigenden Kreisumlage, die die Kommune finanziell erheblich schmerzt, hatte der gewählte Verwaltungschef schnell skeptische Fragen der kritischen BG-Mitglieder beantwortet.

Dann entschwand er genau so schnell und unerwartet wie er gekommen war.

Er wolle noch zur Meditationsstunde in die katholische Kirche, um vor der anstehenden Sitzungswelle des politischen Gemeinderates und der teils stressigen Adventszeit noch etwas zur Besinnung zu kommen, ließ Michalzik zuvor noch kurz wissen.

Mit seinem spontanen Auftritt ist dem CDU-Kommunalpolitiker und Verwaltungschef jedenfalls eines gelungen: Er behielt bei wichtigen Themen wie Bürgerhaus-Finanzierung und Kreisumlage die Deutungshoheit – selbst im Kreise der kritischen „BG“.

Die anschließenden Äußerungen von BG-Fraktionschef Uwe Eder, BG-Vorsitzendem Andreas Pietsch und seinem Stellvertreter Thomas Schäfer beispielsweise zur hohen Verschuldung der Kommune und möglichen Sparplänen schienen da fast nachrangig.

Die Hauptthemen des Abends hatte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und Bürgermeister Dr. Martin Michalzik gesetzt.

Der Kommunalwahlkampf hat jedenfalls scheinbar begonnen. Denn ob der Besuch des Bürgermeisters beim Stammtisch des politischen Mitbewerbers so spontan war, mag dahingestellt sein.

Fakt ist: Nach der Kommunalwahl 2020 könnte er die Stimmen der BG-Fraktion im Gemeinderat zur Mehrheitsbeschaffung vielleicht gebrauchen.

Und wenn die Bürgergemeinschaft keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellt oder es zur Stichwahl mit einem Kandidaten der anderen Parteien käme, könnte Michalzik vielleicht auch auf Wähler aus den Reihen der BG spekulieren.

Einen nachhaltigen guten Eindruck hat der CDU-Bürgermeister jedenfalls offenbar mit seiner Stippvisite bei den BG-Mitgliedern hinterlassen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Nach dem Besuch von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU): Der "Politische Stammtisch" der Bürgergemeinschaft (BG) Wickede (Ruhr) im "Erlenhof". Von links: Uwe Eder (Fraktionsvorsitzender), Dr. Ingeborg Nerling-Pietsch, Andreas Pietsch (Vereinsvorsitzender), Thomas Schäfer (Zweiter Vorsitzender), Martin Hahn, Marion Oldenburg, Eugen und Mechthild Frankenberg, Heinz Schlotmann, Ilse und Rolf Prünte sowie Rainer Schindler FOTO: ANDREAS DUNKER
Nach dem Besuch von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU): Der "Politische Stammtisch" der Bürgergemeinschaft (BG) Wickede (Ruhr) im "Erlenhof". Von links: Uwe Eder (Fraktionsvorsitzender), Dr. Ingeborg Nerling-Pietsch, Andreas Pietsch (Vereinsvorsitzender), Thomas Schäfer (Zweiter Vorsitzender), Martin Hahn, Marion Oldenburg, Eugen und Mechthild Frankenberg, Heinz Schlotmann, Ilse und Rolf Prünte sowie Rainer Schindler FOTO: ANDREAS DUNKER