Nächtlicher Brandanschlag auf Bauernhof: Familie und Feuerwehr verhindern Schlimmeres

12. April 2020

SCHLÜCKINGEN. Nächtlicher Brandanschlag auf Bauernhof: Gleich an mehreren Stellen brannte es in der Nacht vom gestrigen Karsamstag auf den heutigen Ostersonntag (11./12. April 2020) auf dem Hof Prenger in Schlückingen. Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.

Kurz vor Mitternacht war die Familie aufgeschreckt worden, nachdem Glasscheiben durch die Hitze eines Pkw-Brandes direkt am Wohnhaus laut klirrend zersprungen waren. Die Flammen drohten dabei auch auf das Gebäude überzugreifen. Geistesgegenwärtig schob ein Hausbewohner das in Vollbrand stehende Auto jedoch noch rechtzeitig vom Haus weg, so dass Schlimmeres verhindert wurde. Die alarmierte Feuerwehr entdeckte im Laufe der Löscharbeiten dann noch weitere Brandnester auf dem landwirtschaftlichen Gebäudekomplex, die nicht durch Funkenflug entstanden sein konnten.

Tatverdächtiger in Polizeigewahrsam

Die Leitstelle der Kreispolizeibehörde Soest erklärte am heutigen Sonntag: "Schnell war klar, dass es sich hier um Brandstiftung handeln würde. Durch die ersten Ermittlungen vor Ort und die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen, konnte die Polizei eine tatverdächtige Person in unmittelbarer Nähe zum Brandort vorläufig festnehmen."

Der Pkw sei völlig ausgebrannt und an mehreren Stellen des Gebäudekomplexes sei weiterer Sachschaden entstanden, hieß es seitens der Polizei. Die Feuerwehr berichtete von fünf (!) Brandstellen.

65-jähriger Alt-Bauer muss ins Krankenhaus

Der 65-jährige verletzte Alt-Bauer wurde vom Rettungsdienst betreut und auf Grund einer leichten Rauchgasvergiftung ins Katharinen-Hospital nach Unna transportiert.

Feuerwehr bekämpft Brand mit 40 Einsatzkräften

Die Feuerwehr unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Georg Ptacek war ab kurz vor Mitternacht fast drei Stunden vor Ort in Schlückingen im Einsatz.

Unter anderem hätten die ehrenamtlichen Helfer eine Schlauchleitung über mehrere hundert Meter von der alten Dorfmitte bis zu dem betroffenen Gehöft aufgebaut, berichtete Zugführer Marc Ptacek. Für die fünf im Einsatz befindlichen C-Rohre habe der dortige Hydrant gerade noch ausgereicht. Außerdem habe man den verwinkelten und unübersichtlichen Gebäudekomplex mit Hilfe der großen Drehleiter und weiterer Lampen ausgeleuchtet, um die Sicherheit der Rettungskräfte zu gewährleisten.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"