Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sieht komplette Boden-Sanierung als alternativlos an

25. August 2020

WICKEDE (RUHR). An der umfangreichen und teuren Bodensanierung des mit Schadstoffen belasteten Mannesmann-Geländes in der Wickeder Ortsmitte führe für die Kommune auf Dauer kein Weg vorbei. Denn die Gefahr der Belastung des Grundwassers durch die giftigen Altlasten auf der verseuchten Indusriebrache sei für die Gemeinde Wickede (Ruhr) als Eigentümerin der Fläche einfach zu groß, so das Fazit von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) im Anschluss an eine Präsentation des nordrhein-westfälischen Altlastenverbandes am heutigen Dienstagabend (25. August 2020) im großen Saal des Bürgerhauses.

Michalzik hält eine komplette Abtragung des verseuchten Bodens und eine Aufbringung neuer und unbelasteter Erde für sinnvoll und alternativlos. Nur so könne die Kommune vermeiden, dass die Brache mit Giftstoffen im Boden kein dauerhaftes Risiko für die Umwelt und den Finanzhaushalt der Gemeinde würde.

Derzeit würde der Altlastenverband des Landes sich mit 80 Prozent an den anfallenden Millionen-Kosten beteiligen. Der Anteil für Wickede (Ruhr) sei daher überschaubar und tragbar.

Ob sich die Situation in Zukunft nicht schlechter darstelle, könne man nicht voraussehen. Deshalb empfehle er dem Gemeinderat die notwendigen Entscheidungen für eine Kooperation mit dem AAV möglichst schnell zu treffen und auch die finanziellen Mittel zur Sanierung des Mannesmann-Geländes zu bewilligen.

Denn der zentral gelegene Fleck im Zentrum sei ein wichtiges Puzzleteil zur weiteren positiven Entwicklung der Ortsmitte, so Michalzik. Aus einem Schandfleck könne so ein schönes Quartier für Mehrgenerationen-Wohnen werden.

Das ehemalige Industriegelände komplett zu begrünen und als Park für die Bürger zu nutzen – wie dies die BG-Wählergemeinschaft vorgeschlagen hatte – hielte Michalzik nicht für sinnvoll. Denn auch dazu müsse der verseuchte Boden erst komplett ausgetauscht und zusätzlich ein mindestens sechsstelliger Betrag in Planung und Schaffung einer solchen Grünanlage investiert werden.

Der Rathaus-Chef hingegen plädierte für eine Siedlung mit bis zu 60 Wohneinheiten auf dem zentral gelegenen Grundstück.

Deshalb habe er sich als Bürgermeister auch für den Kauf des Brachlandes in der Ortsmitte durch die Kommune eingesetzt, betonte Michalzik. Denn nur als Eigentümerin könne die Gemeinde Wickede (Ruhr) auf eine zügige neue Nutzung des seit Jahren brach liegenden Geländes selbst entscheidend Einfluss nehmen.

Den Kosten stünden langfristig positive Effekte gegenüber: Mehr Leben und Kaufkraft im Zentrum,  zusätzliche Steuerzahler und ein kleiner Grünzug entlang des neu zu öffnenden Lanferbachs auf dem Gelände, warb der Christdemokrat für seine Vorstellungen für das kommunale Areal.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Fachbereichsleiter Markus Kleindopp mit der AAV-Projektleiterin Dr. Christiane Prange und Diplom-Geologe und -Ingenieur Oliver Kraft von der Düsseldorfer Niederlassung der SakostaCAU GmbH (von links) FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Fachbereichsleiter Markus Kleindopp mit der AAV-Projektleiterin Dr. Christiane Prange und Diplom-Geologe und -Ingenieur Oliver Kraft von der Düsseldorfer Niederlassung der SakostaCAU GmbH (von links) FOTO: ANDREAS DUNKER