Überraschende Wende im Fall des notorischen Straftäters

21. Oktober 2020

WICKEDE / ARNSBERG / SOEST. Die Arnsberger Staatsanwaltschaft will das ihrer Meinung nach zu milde Urteil gegen einen 46-jährigen Kleinkriminellen aus Wickede am gestrigen Montag (20. Oktober 2020) vor dem Amtsgericht in Soest durch ein Berufungsverfahren anfechten. Der Soester Einzelrichter Michael Sabuga hatte den angeklagten Wiederholungstäter, der derzeit bereits eine sechsmonatige Freiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt in Werl verbüßt, zum Abschluß der zirka vierstündigen Hauptverhandlung "nur" zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.

Oberamtsanwältin Görmann hatte hingegen vorab für eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung plädiert. Der Rechtsanwalt Matthias Raupach hatte als Pflichtverteidiger abschließend nur um ein mildes Urteil gebeten, hatte aber weder eine geringere Haftstrafe noch eine Aussetzung zur Bewährung gefordert. – Das Landgericht in Arnsberg muss den Fall des ortsbekannten Unruhestifters und notorischen Straftäters aus Wickede nun erneut verhandeln und über Schuld oder Unschuld sowie gegebenenfalls das Strafmaß urteilen.

Dabei sind sicherlich ebenso die bislang schlechte Sozialprognose wie die besonderen Umstände der psychischen Auffälligkeiten des Drogenkonsumenten mit zu berücksichtigen.

Der psychiatrische Gutachter Dr. med. Josef Leßmann als ehemaliger Ärztlicher Direktor der LWL-Kliniken in Warstein und Lippstadt hatte dem 46-jährigen deutschen Staatsbürger mit türkischem Migrationshintergrund im Prozess gestern in Soest trotzdem eine weitgehende Schuldfähigkeit attestiert.

Polizei und Ordnungsbehörden sowie Bürger aus Wickede und Umgebung sind sicherlich gespannt auf das weitere Urteil der nächsten gerichtlichen Instanz. Denn das Urteil von Richter Michael Sabuga am gestrigen Montag war hier vor Ort auf Grund der Aussetzung der verhängten Freiheitsstrafe zur Bewährung bei vielen Menschen auf großes Unverständnis gestoßen.

Selbst von führender Stelle der Kommunalpolitik und aus der Kreispolizeibehörde gab es inoffiziell massive Kritik und Kopfschütteln darüber, dass der notorische Straftäter mit zig Vorstrafen und Verfahrenseinstellungen wieder einmal mit einem "blauen Auge" davon gekommen sei.

Alleine in dem gestrigen Prozess waren insgesamt 18 Strafverfahren mit teilweise mehreren Delikten zusammengefasst (wir berichteten).

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


ANMERKUNG DER REDAKTION IN EIGENER SACHE

Einige Familienmitglieder des drogenkonsumierenden Kleinkriminellen – darunter die Wickeder Grünen-Vorsitzende Serab Güneser, die mit ihm verwandt ist und bei der Kommunalwahl in den politischen Rat der Gemeinde Wickede (Ruhr) gewählt wurde – versuchten und versuchen übrigens massiv Druck auf die Redaktion unseres lokalen Nachrichten-Portals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" auszuüben, um die Berichterstattung in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Dabei schreckte die örtliche Spitzenvertreterin von "Bündnis 90 / Die Grünen" übrigens nicht vor haltlosen Unterstellungen und persönlicher Diffamierung im sozialen Netzwerk "Facebook" zurück. Unterstützt wurde die Kommunalpolitikerin bei ihrem Shitstorm durch weitere enge Familienmitglieder.

Unsere Redaktion wird trotzdem weiterhin umfassend und kritisch sowie mit der gebotenen journalistischen Sorgfalt über den Fall berichten, der ein breites öffentliches Interesse findet.

Andere Verwandte des Angeklagten begrüßten übrigens unsere umfangreiche Berichterstattung in dem Fall. Denn sie waren selbst schon als Geschädigte von den Straftaten des Angeklagten betroffen.

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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