Warten bis in den Herbst: Vorerst kein schnelles Internet für Homeoffice und Homeschooling

9. August 2021

WICKEDE (RUHR). Frühestens ab den Herbstferien würden die ersten Haushalte in Wimbern mit einer schnellen Breitband-Verbindung via Glasfaser-Leitung im Internet surfen können. Die ursprünglich geplante Fertigstellung bis Ende Juli 2021 hätte man aufgrund des lang anhaltenden Frostes im vergangenen Winter und den Problemen infolge der Corona-Virus-Pandemie leider nicht einhalten können, erklärte Johannes Kobeloer als zuständiger Kommunalbetreuer der Westenergie AG am heutigen Montagnachmittag (9. August 2021) im Rahmen eines Gesprächs mit Vertretern der lokalen Medien. – An dem Treffen nahmen auch Netz-Planer Daniel Langer von "Westnetz" und Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) von der Gemeinde Wickede (Ruhr) sowie Wimbers Ortsvorsteher Edmund Schmidt (CDU) teil.

Wann der letzte Anschluss in Wimbern aktiviert werden könne, hänge von den individuellen Vertragsbedingungen der Kunden mit ihrem bisherigen Anbieter für den jeweiligen Telekommunikationsdienst ab. Diese bestehenden Verträge könnten eine Restlaufzeit von bis zu ein oder zwei Jahren haben, heißt es.

Tiefbauarbeiten bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen

Kobeloer berichtete, dass die Tiefbauarbeiten bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen seien. Die Hauptleitung sei zwischen dem Ortseingang in Wickede und dem letzten Netzverteiler in Wimbern rund zehn Kilometer und von Menden bis Wimbern etwa acht Kilometer lang. Für die Hausanschlüsse habe "Westnetz" in Wimbern zirka 7,5 Kilometer an Leerrohren verlegt sowie sechs Netzverteiler und vier Endverteiler errichtet.

POP für Wimbern steht in Höingen

Der "POP" (Point of Presence), der als regionale Technikzentrale die Schnittstelle zwischen dem Weitverkehrs-Backbone und dem neu zu erstellenden Access-Netz hin zum Kundenanschluss bilde, befände sich für Wimbern in Ense-Höingen. Über Vierhausen, den Haarweg sowie den Freizeit- und Gewerbe-Park "Am Golfplatz" im Werler Stadtwald führe die Trasse durch Wickede nach Wimbern.

179 Haushalte sollen in Wimbern ans Glasfaser-Netz angeschlossen werden

In Wimbern sollten in den nächsten Monaten insgesamt 179 Haushalte ans Glasfaser-Netz des Essener Versorgungsunternehmens "Westnetz" angeschlossen werden. Hinzu kämen noch sechs Anschlüsse im Wickeder Osten.

Immerhin habe man 185 von insgesamt 236 förderfähigen Adressen von einem Breitband-Anschluss überzeugen können. Damit läge Wickede-Wimbern mit 78 Prozent über dem Durchschnitt im Kreis Soest (75 %), bilanzierte Kobeloer stolz.

Einige Eigentümer in Urlaubszeit nicht angetroffen

Nunmehr müssten in Wimbern nur noch schätzungsweise Hundert Meter der Hauptleitung sowie einige Hausanschlüsse fertiggestellt werden.

Einige Eigentümer seien – vermutlich aufgrund der Urlaubszeit – noch nicht angetroffen worden. Hinzu kämen etwa ein Dutzend an Problemfällen, so zwei Anschlüsse an Gebäuden an der Arnsberger Straße. Dort müsse man die Bundesstraße unterqueren, wo eine Ferngas-Hochdruckleitung läge. Diese Baumaßnahme sei nicht ganz banal.

Auch das neue Baugebiet am Feldweg sei zur ursprünglichen Planung noch hinzugekommen, erläuterte Kobeloer. Außerdem habe es einige Nachzügler gegeben, die sich während der bereits laufenden Bauphase doch noch kurzfristig zu einem Anschluss ans Glasfaser-Netz entschieden und so einen vierstelligen Betrag für diese Maßnahme gespart hätten.

Bis 2024 sollen die letzten 36 Adressen in Wickede (Ruhr) mit Breitband-Anschluss versorgt werden

In einer sechsten Etappe sollten bis 2024 noch die letzten 36 Privatadressen in der Gemeinde Wickede (Ruhr), die bislang ohne Glasfaser-Anschluss seien, mit staatlicher und kommunaler Förderung kostenlos von "Westennetz" ans Breitband-Netz angebunden werden, um künftig auch mit Highspeed-Geschwindigkeit im Internet surfen zu können, berichteten Johannes Kobeloer und Wickedes Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU). Damit würde man dann auch die absoluten Einzellagen vor Ort mit einer zukunftsfähigen Datenkommunikation versorgen. Und dies mit Kosten für die Allgemeinheit im teils fünfstelligen Bereich für abgelegene Besitzungen.

Lob für Engagement vom Breitband-Lotsen Christoph Hellmann

Lob sprach der Bürgermeister übrigens dem Breitband-Lotsen des Kreises Soest, Christoph Hellmann, für sein unermüdliches Engagement zur Versorgung des ländlichen Raumes mit einem flächendeckenden Glasfaser-Netz aus. Ohne ihn wäre die Region nicht so schnell mit einem zukunftsfähigen Netz versorgt worden. – Hellmann wohnt bekanntlich in Wickede.

Alte Freileitungen abgeschafft und Straßenbeleuchtung erneuert

Im Zuge der jüngsten Bauarbeiten von Westnetz in Wimbern wurden übrigens auch noch einige alte Freileitungen des dörflichen Stromnetzes in Erdleitungen umgewandelt und teilweise Straßenlaternen erneuert. Die unterirdischen Stromleitungen seien bei Unwettern mit Sturmböen sowie bei Eis und Schnee besser gegen Schäden geschützt. Dadurch würden diesbezügliche Ausfälle in der elektrischen Versorgung der betroffenen Straßenzüge künftig vermieden, so Michalzik.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT OLINE"

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Johannes Kobeloer als zuständiger Kommunalbetreuer der Westenergie AG, Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) von der Gemeinde Wickede (Ruhr) und Wimberns Ortsvorsteher Edmung Schmidt vor einem geöffneten Schaltkasten an der Straße "Am Nesselbruch" in Wimbern. FOTO: ANDREAS DUNKER
Johannes Kobeloer als zuständiger Kommunalbetreuer der Westenergie AG, Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) von der Gemeinde Wickede (Ruhr) und Wimberns Ortsvorsteher Edmung Schmidt vor einem geöffneten Schaltkasten an der Straße "Am Nesselbruch" in Wimbern. FOTO: ANDREAS DUNKER