Riskanter Radsport: Rettungsdienst im Einsatz

9. August 2021

WICKEDE. "Ein toller Tag: Kein Krankenwagen und kein Rettungshubschrauber!" hatte ein jugendlicher Radsportler bei der Eröffnung des "Bike-Parks" der Gemeinde Wickede (Ruhr) sinngemäß mit schwarzem Humor gewitzelt. Dass das Mountainbike-Fahren eine Risikosportart ist, steht fest. Und dass es dabei immer wieder zu gefährlichen Stürzen und schweren Verletzungen kommt, zeigt die Erfahrung andernorts hinlänglich. – Am heutigen Montag (9. August 2021) kam es denn auch auf der öffentlichen Strecke neben dem Freibad zu einem ersten Rettungsdienst-Einsatz. Ein Minderjähriger hatte sich leicht verletzt und wurde in ein Krankenhaus transportiert.

Dennis Diete als Sprecher des NSD-Racing-Teams aus Fröndenberg, welches den kommunalen Platz in Wickede mit betreut, erklärte auf Nachfrage unseres lokalen Nachrichten-Portals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE", dass es in der Sportart "immer mal wieder" zu Stürzen komme.

Wichtig sei deshalb sein Fahrverhalten unbedingt dem eigenen Können anzupassen, empfahl Diete. Gerade Fahranfänger sollten genau überlegen, was sie sich zutrauen würden.

Zudem sollten sich die Nutzer des neuen Wickeder Bike-Parks stets an die ausgehängten Regeln halten. Dazu zähle unter anderem eine Helm-Pflicht. Außerdem empfehle man zur eigenen Sicherheit auch weitere Schutzkleidung.

Auf anderen Strecken strengeres Reglement

Auf anderen Strecken ist das Reglement offenbar strenger. Dort ist das Tragen nicht nur eines Helms verpflichtend, sondern auch von Handschuhen und Rückenprotektoren. Außerdem werden dort Protektoren für Ellenbogen und Kniee dringend empfohlen.

Hinzu kommt, dass einige Strecken andernorts nicht frei zugänglich sind und Minderjährige nur mit Einverständniserklärungen der Erziehungsberechtigten an den Start dürfen.

Denn gerade bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden ist bekannt, dass sie häufig keine Angst zeigen und Gefahren unterschätzen. Diese Altersgruppe neigt zur Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und lässt sich schnell durch Gruppenzwänge negativ beeinflussen.

So aber wird der Sprung über Rampen und Schanzen eventuell zur halsbrecherischen Mutprobe. Denn niemand will als Angsthase oder Verlierer gelten.

Reiz zum Risiko ist bei dieser Radsportart groß

Der Reiz zum Risiko ist bei dieser Radsportart groß. Der Nervenkitzel bei rasanten Fahrten vom Starthügel und spektakulären Sprüngen über die Hügel ist Teil des Sports. Dabei werden einige immer wieder zu leichtsinnig oder ihnen fehlt es an Talent oder Training.

Fakt ist: Nach der Eröffnungsfeier hält der Boom im Bike-Park neben dem Freibad jedenfalls an. Täglich sind dort Dutzende junge Mountainbiker zu beobachten, die Spaß an der neuen Wickeder Freizeit-Attraktion haben.

Ob sich gerade Minderjährige auch immer den Gefahren bewusst sind, die gerade dieser Radsport mit sich bringt, darf bezweifelt werden.

Und ob ihre Erziehungsberechtigten über die gefährlichen Fahrten und Sprünge ihrer Sprösslinge informiert sind, ist ebenfalls fraglich.

Da der öffentliche Bike-Park – anders als das benachbarte Freibad der Kommune – nicht beaufsichtigt wird, trägt jeder für sich selbst die Verantwortung und muss sich im Notfall auch allein um die Alarmierung von Rettungskräften kümmern.

Wie dies geschehen soll, wenn ein Kind oder Jugendlicher beispielsweise allein verunglückt und zwischen den von außen nicht gut einsehbaren Hügeln liegt, ist bislang offen.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Rettungswagen am kommunalen Bike-Park der Gemeinde Wickede (Ruhr): Ein Minderjähriger war nach einem Sturz mit dem Fahrrad verletzt. FOTO: ANDREAS DUNKER
Rettungswagen am kommunalen Bike-Park der Gemeinde Wickede (Ruhr): Ein Minderjähriger war nach einem Sturz mit dem Fahrrad verletzt. FOTO: ANDREAS DUNKER