Landgericht verwirft Berufung: Strafe für 15-jährigen Syrer aus Wickede

6. Oktober 2021

ARNSBERG / WERL / WICKEDE. Zu drei Wochen Dauerarrest wegen Diebstahls wurde ein angeblich 15-jähriger Syrer aus Wickede vor dem Amtsgericht in Werl verurteilt. Das Urteil ist nun rechtskräftig, nachdem die Jugendstrafkammer des Landgerichts in Arnsberg am gestrigen Dienstag (5. Oktober 2021) die Berufung des Heranwachsenden gegen die Entscheidung der ersten Instanz verworfen hat.

Der junge Mann, der vor einigen Jahren nach seiner Flucht aus Syrien zusammen mit seiner Großfamilie in der Ruhrgemeinde ein sicheres Asyl gefunden hat, ist polizeibekannt und durch sein Verhalten immer wieder auffällig.

Nach Recherchen unseres lokalen Nachrichten-Portals "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" könnte der angeblich 15-jährige Straftäter auch älter sein, als bei den Behörden angegeben. Zeugen gegenüber soll er geäußert haben, dass er in Wirklichkeit bereits volljährig sei und über mehrere Pässe verfüge.

15-Jähriger aus Wickede verweigert Schulbesuch

Nach Informationen unserer Redaktion verweigert der Teenager auch den Schulbesuch. Andere pädagogische Maßnahmen liefen bei dem Integrationsverweigerer offensichtlich ebenfalls in Leere. So soll ein Taxi-Chauffeur die tägliche Beförderung des Teenagers zu einer Beschäftigungs- und Erziehungstherapie in eine andere Kommune verweigert haben, nachdem sich dieser ständig unflätig und überheblich benommen habe, heißt es.

Jugendstrafverfahren am 28. Mai dieses Jahres

Bei dem Jugendstrafverfahren am 28. Mai dieses Jahres vor dem Amtsgericht in Werl soll der junge Flüchtling sich ebenfalls völlig respektlos und ungebührlich gegenüber der Einzelrichterin Jodaitis und Amtsanwältin Holtmann als Vertreterin der Staatsanwaltschaft Arnsberg verhalten haben. Statt der Verhandlung zu folgen, habe er mit seinem Handy herumgespielt, berichtete ein Sprecher der Behörde.

Dauerarrest von drei Wochen ohne Bewährung

Wohl nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Einsicht und Reue bei dem Angeklagten fiel das Urteil dann entsprechend hart aus, nämlich ein Dauerarrest von drei Wochen ohne Bewährung.

Doch auch das Strafmaß zum Ende des Prozesses beeindruckte den syrischen Teenager nicht. Er kündigte stattdessen großspurig an, dass er Berufung gegen das Urteil vor dem Landgericht einlegen werde.

Landgericht verwarf den Berufungsantrag

Der Versuch, so der gerechten Strafe für den bewiesenen Diebstahl zu entgehen, misslang allerdings. Denn am gestrigen Dienstag bestätigte die dreiköpfige Jugendstrafkammer unter Vorsitz von Berufsrichterin Markmann das amtsgerichtliche Urteil vom 28. Mai und verwarf den Berufungsantrag.

Die Arnsberger Staatsanwaltschaft wurde dabei von Oberstaatsanwalt Karlin vertreten. Der wegen Diebstahl eines Mountainbikes angeklagte Syrer verzichtete auf einen Rechtsbeistand. Vertreten bei der nicht-öffentlichen Sitzung war auch die Jugendgerichtshilfe.

Diebstahl eines Mountainbikes

Während der Syrer wegen des Diebstahls eines Mountainbikes nun rechtskräftig verurteilt ist, blieb manch anderes Fehlverhalten des in Wickede lebenden Straftäters in der Vergangenheit hingegen scheinbar ungeahndet.

So wollen Zeugen mitbekommen haben, dass der Heranwachsende scheinbar kleinere Kinder "abzocke" sowie Behinderte und Senioren belästige, die sich seiner aufdringlichen und aggressiven Art kaum widersetzen könnten.

Außerdem berichteten Bürger davon, dass er angeblich mit einer Clique abhänge, die in teils kriminelle Machenschaften verwickelt sein soll.

Kreisverwaltung in der Kritik

Im Fokus der Kritik stehen nunmehr Ausländerbehörde und Kreisjugendamt unter Leitung von Landrätin Eva Irrgang (CDU) aus Wiehagen. Bürger fordern, dass die zuständigen Behörden in dem Fall tätig werden müssten, um sie vor dem offenbar kleinkriminellen Ausländer zu schützen.

Auf Anfrage unserer Redaktion wollte die Pressestelle der Landrätin keine Auskunft zu dem Problemfall geben.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Der Eingang zum Landgericht in Arnsberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
Der Eingang zum Landgericht in Arnsberg ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER