Ein kluger Kopf und streitbarer Stratege

4. Dezember 2021

WICKEDE (RUHR). Paul J. Schüpstuhl ist tot. Der Wimberner verstarb am Donnerstag (2. Dezember 2021) im Alter von 72 Jahren nach längerer schwerer Krankheit in einer Klinik in Münster. Am 26. Dezember hätte er Geburtstag gehabt.

Bis zu seinem Tode war der Architekt und Diplom-Ingenieur als geschäftsführender Gesellschafter des von ihm im Jahre 1990 gegründeten Planungsbüros "Schüpstuhl + Partner GmbH" tätig, welches seinen Sitz zuletzt im Wohnhaus an der Wiesenstraße in Wimbern hatte. Zuvor war das Büro mit einigen Mitarbeitern an der Christian-Liebrecht-Straße in Wickede und davor am Feldweg in Wimbern beheimatet.

Berater im Bauwesen und freiberuflicher Architekt

Paul J. Schüpstuhl besuchte als Wimberner Junge die Volksschule in Barge, bevor er später aufs Walram-Gymnasium nach Menden wechselte. Nach dem Abitur studierte er dann in Hagen und Aachen.

Beruflich war er als angestellter Berater im Bauwesen und als freier Architekt tätig. 1990 erfolgte schließlich die Gründung der GmbH.

Ortsbildprägende Bauten in der Region geschaffen

Neben zahlreichen anderen Gebäuden zeichnete Schüpstuhl unter anderem für den Entwurf des ortsbildprägenden "Brahmschen Ecks" an der Hauptstraße in Wickede verantwortlich und war maßgeblich an Um- und Erweiterungsbauten der Volksbank Wickede (Ruhr) eG beteiligt. Des Weiteren konzipierte er den separaten Glockenturm neben dem kleinen Gotteshaus in Barge, dessen Totenglocke nun jeweils mittags um 12 Uhr bis zu seiner Beerdigung zu seinem Gedenken ertönt.

Verkehrslandeplatz in Voßwinkel und Segelflugplatz in Barge mitgestaltet

Schüpstuhl kümmerte sich als Planer und Bauleiter nicht nur um Wohn- und Geschäftshäuser, sondern vor allem um Gewerbeimmobilien und Industrieanlagen. Unter anderem zählte die Unternehmensgruppe OBO Bettermann aus dem benachbarten Menden dabei zu seinen großen Auftraggebern.

Zudem war der passionierte Hobbypilot auch maßgeblich an Modernisierungen und Erweiterungen der luftfahrttechnischen Infrastruktur des Flugplatzes Arnsberg-Menden (FAM) und des Segelflugplatzes in Barge beteiligt. Denn der Wimberner begeisterte sich beruflich und in seiner Freizeit für die Fliegerei.

1998 in Wimbern den Schützenvogel abgeschossen

Außerdem war er der Schützenbruderschaft St. Johannes Wimbern verbunden und fungierte in den Jahren 1998/99 als Regent des Vereins.

Paul J. Schüpstuhl war ein kluger, kreativer und kritischer Kopf und streitbarer Stratege. Probleme ging er mit konstruktiven Lösungsvorschlägen an. Er war nicht stromlinienförmig, aber gradlinig. Sein Wort hatte Gewicht. Seine Erfahrung und sein Fachwissen werden manchem fehlen. Denn neben Ästhetik waren ihm stets auch Funktionalität und Wirtschaftlichkeit wichtig. Deshalb äußerte er sich immer wieder öffentlich zu baulichen Projekten und kommunalpolitischen Themen in seiner Heimatgemeinde. Dabei hatte er einen ganzheitlichen Blick auf die Dinge, zeigte Haltung und bewies Rückgrat.

Trauerfeier in der St.-Johannes-Baptist-Kirche in Barge

Die Trauerfeier findet am Dienstag, 7. Dezember 2021, um 14.30 Uhr in der katholischen St.-Johannes-Baptist-Kirche in Menden-Barge statt. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Friedhof.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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Architekt und Diplom-Ingenieur sowie Pilot Paul J. Schüpstuhl aus Wimbern ist im Alter von fast 73 Jahren verstorben. ARCHIVFOTO: PRIVAT
Architekt und Diplom-Ingenieur sowie Pilot Paul J. Schüpstuhl aus Wimbern ist im Alter von fast 73 Jahren verstorben. ARCHIVFOTO: PRIVAT