2. November 2024
Geboren wurde Alexander Heine allerdings am 19. November 1985 im Mariannen-Hospital in Werl. Als jüngster von drei Brüdern wuchs er danach im elterlichen Haus im Hövel in Wickede auf, wo er heute auch zusammen mit seiner eigenen Familie und den Eltern wohnt.
2005 machte er sein Abitur am Städtischen Marien-Gymnasium in Werl. Anschließend begann er ein Studium der Statistik an der Technischen Universität (TU) Dortmund, das er jedoch abbrach, als ihm ein Redaktionsvolontariat beim „Soester Anzeiger“ angeboten wurde.
Nach seiner journalistischen Ausbildung von Oktober 2007 bis September 2009 arbeitete er einige Monate als Freiberufler.
Journalistische Karriere beim „Hellweger Anzeiger“
Im August 2010 begann er dann seine erfolgreiche Laufbahn beim „Hellweger Anzeiger“ in Unna. Dort wurde er Ende 2013 zunächst Chef vom Dienst und im Sommer 2020 stellvertretender Chefredakteur.
Anfang 2022 führte ihn seine Karriere weiter nach Dortmund in die Chefredaktion der neu gegründeten Mediengruppe „rumble“, einem Gemeinschaftsunternehmen mehrerer westfälischer Verlage, zu denen auch der „Hellweger Anzeiger“ gehört.
Wechsel aus dem Journalismus in den Öffentlichen Dienst
Im September 2022 verließ Heine die Medienbranche und wechselte in den Öffentlichen Dienst. Denn als junger Familienvater wünschte er sich eine bessere „Work-Life-Balance" statt der Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft des Redaktionsjobs.
Er folgte dem Ruf von SPD-Landrat Mario Löhr und wurde dessen persönlicher Referent und Büroleiter. Seine sozialdemokratische Parteivergangenheit und persönliche Nähe zum linken politischen Spektrum spielten für die Berufung auf diesen politiknahen Posten eine wichtige Rolle.
In die SPD, deren aktives Mitglied er zirka 15 Jahre war, trat er jedoch nicht wieder ein, um seine Beschäftigung in der Unnaer Kreisverwaltung bei einem politischen Machtwechsel nicht zu gefährden.
Alexander Heine folgt Ruf der Wickeder CDU
Nun folgt der Wickeder erneut einem anderen Ruf aus der Politik: Überraschenderweise nicht dem aus der SPD, sondern dem des ehemaligen Wickeder CDU-Chefs Thomas Fabri.
Seit Oktober ist Alexander Heine wieder Mitglied einer Partei. Jetzt allerdings bei der Christlich Demokratischen Union Deutschlands (CDU). Denn ins Rennen um die Nachfolge von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) will der Wickeder als CDU-Kandidat gehen.
„Ich will das nicht nur, ich glaube, ich kann das auch!“
Heine bei seiner Vorstellung vor der Lokalpresse wörtlich: „Ich will das nicht nur, ich glaube, ich kann das auch!“
Das sehen offenbar auch Fabri und sein Nachfolger Alexander Stute so, der seit kurzem neuer Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands ist. Beide rechnen sich gute Chancen aus, mit dem rhetorisch versierten Wickeder die Bürgermeisterwahl am 18. September 2025 zu gewinnen.
Gegen zwei Mitbewerber – mindestens einer davon wohl aus dem Rathaus – hat sich Heine jedenfalls bereits in einer rund zehnminütigen Kurzvorstellung im kleinen Kreis des CDU-Vorstands mit einfacher Mehrheit durchgesetzt.
Nun muss er noch von rund 130 wahlberechtigten CDU-Mitgliedern in einer offiziellen Aufstellungsversammlung nominiert werden.
Verheiratet und zwei kleine Kinder
Privat ist der 38-Jährige seit Anfang 2020 mit der 35-jährigen Nora Heine (geb. Jid) verheiratet. Die Wickederin arbeitet wie ihr Mann im Öffentlichen Dienst. Gemeinsam haben sie zwei Kinder: einen vierjährigen und einen zweijährigen Jungen. – Familien- und Gesellschaftspolitik ist Heine deshalb neben Kultur und Vereinsarbeit auch persönlich wichtig.
„Für mich sind die Vereine das A und O.“
Bei seiner Präsentation vor den örtlichen Medienvertretern betonte Heine: „Für mich sind die Vereine das A und O.“
Neben der Politik interessiert sich der Wickeder für Handball. In dieser Sportart war er Spieler, Jugendtrainer, Schiedsrichter und Stadionsprecher. Dabei entpuppte er sich bereits als „Rampensau“. Außerdem engagiert er sich als Zweiter Brudermeister der Wickeder Schützenbruderschaft St. Johannes ehrenamtlich.
Gemeinsam mit dem Wickeder SPD-Fraktionsvorsitzenden Julian Bräker redigiert Heine die Vereinszeitschrift „Schützenpost“ und veröffentlicht neuerdings heimatkundliche Podcast-Beiträge. Zusammen mit Bräker ist Heine maßgeblich für die Öffnung der katholischen Bruderschaft für Andersgläubige und alle Geschlechter verantwortlich. Dadurch präsentiert sich die große Gemeinschaft heute deutlich linksliberaler.
Enge persönliche und politische Kontakte zur SPD
Seine Ambitionen, für die CDU als Bürgermeisterkandidat ins Rennen zu gehen, hat er seinem derzeitigen Dienstherrn, dem SPD-Landrat Löhr, bereits sehr früh offenbart. Und auch seinem ehemaligen sozialdemokratischen Parteifreund Bräker teilte er seine Empfehlung durch den CDU-Vorstand mit, bevor dieser die Nachricht öffentlich bekannt gab.
Zu seinen Hobbys zählt der zur Politik gewechselte ehemalige Journalist auch die Fotografie, für die er jedoch kaum Zeit findet. Ansonsten beschreibt er sich selbst als einen „geselligen Vereinsmensch mit vielseitigen Interessen“.
„Die Gemeinde Wickede hat sich in den letzten Jahren ganz fantastisch entwickelt.“
Mit Blick auf die aktuelle Politik von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik und seiner christdemokratischen Mehrheitsfraktion meinte Heine: „Die Gemeinde Wickede hat sich in den letzten Jahren ganz fantastisch entwickelt.“
Diesen Weg wolle er gerne fortsetzen, soweit es die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde zulassen. Er wolle aber auch neue Ideen aus seiner bisherigen journalistischen Erfahrung und seiner Tätigkeit als engster Mitarbeiter im Büro des SPD-Landrats in Unna einbringen.
Ansonsten hoffe er im Falle einer erfolgreichen Wahl auf die fachliche Unterstützung des guten Verwaltungsteams im Wickeder Rathaus. Heine selbstbewusst: „Ich bin eigentlich im besten Alter!“
Keine Wiederwahl als Zweiter Brudermeister der Schützenbruderschaft
Einen Wermutstropfen gäbe es für ihn allerdings im Falle einer endgültigen Nominierung als Bürgermeister-Kandidat durch die wahlberechtigten CDU-Mitglieder: Bei der Generalversammlung der St.-Johannes-Schützenbruderschaft im März des kommenden Jahres würde er dann voraussichtlich nicht für eine Wiederwahl als Zweiter Brudermeister zur Verfügung stehen. Denn das Ehrenamt im geschäftsführenden Vorstand dieser großen Gemeinschaft und eine Tätigkeit als hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Wickede (Ruhr) könnten zu Interessenkonflikten führen.
ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“