„Was läuft hier falsch?“

19. Mai 2015

WICKEDE (RUHR). Zur Reportage „Flucht ins Idyll“ im Nachrichtenmagazin FOCUS vom 9. Mai 2015 erreichte uns ein Leserbrief von Michael Klabautschke, wohnhaft „Im Winkel“ in Wickede. – Das Magazin hatte im Rahmen eines siebenseitigen Beitrages über die Flüchtlinge in deutschen Dörfern unter anderem einen besonderen „Fokus“ auf die „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wimbern und Ladendiebstähle in Wickede gelegt. Dieser Teil des Textes stand unter dem Titel „Diebstahl, Vergewaltigung, Reibereien mit der Dorfjugend“.

Die örtliche Tageszeitung SOESTER ANZEIGER kritisierte die FOCUS-Berichterstattung als „einseitig“ und auch Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) sprach in diesem Zusammenhang von einem „groben Zerrbild“, welches beispielsweise die „Willkommenskultur“ durch sozial-karitative Verbände in Wickede gegenüber den Asylsuchenden unberücksichtigt lasse. 

Viele Bürger erklärten aber auch, dass der FOCUS endlich mal „Tacheles spreche“ und die gehäuften Ladendiebstähle klar benenne, während eine bestimmte politische Richtung versuche die Straftaten von einzelnen Asylsuchenden schön zu reden und teilweise zu vertuschen. 

Der SOESTER ANZEIGER hatte die FOCUS-Recherchen und den daraus resultierenden Bericht als „Foulspiel“ gegenüber der Gemeinde charakterisiert und dazu den Bürgermeister mit einer entsprechenden Äußerung zitiert. 

Nachstehend dazu nun der kritische – aber differenzierte – Leserbrief von Michael Klabautschke, dessen Veröffentlichung bislang wohl von der Redaktion des SOESTER ANZEIGER abgelehnt wurde:       


Negative Seiten der Zuwanderung müssen klar benannt werden 

„Wenn hier irgendjemand foult, dann sind es diejenigen, die partout das verleumden, was sie nicht wahr haben wollen; sich selber und ihre Mitmenschen ebenfalls. Es geht nicht um eine Momentaufnahme, sondern um die negativen Seiten der Zuwanderung generell. Selbstverständlich gibt es die – in Wimbern und Wickede ebenso, wie auch anderswo. Und genau so wie es richtig ist für ein gutes Miteinander zu sorgen, ist es wichtig diesen negativen Part klar zu benennen, damit man ihn konstruktiv bekämpfen kann. 

Kriminelle Einwanderer untergraben „Willkommenskultur“ 

Natürlich ist eine kleine Lokalredaktion (SOESTER ANZEIGER) mit dieser Aufgabe überfordert, aber sie sollte wenigstens Ihren Teil zur Schaffung von Transparenz beitragen und nicht dabei behilflich sein, (politische?) Nebelkerzen unters Volk zu schmeißen. Wenn sich beispielsweise ein ALDI- und ein EDEKA-Filialeiter über massive Diebstähle beschweren, dann sollte man diese nicht dafür geißeln und ihnen noch vorwerfen, sie würden die „Willkommenskultur“ untergraben. – Das machen diese Einwanderer schon selbst. Und wenn sie (Herr Hahn) aufgrund mangelnden staatlichen Rückhalts resignieren, dann sollte man sie auch dafür nicht abstrafen, sondern höchstens fragen: „Was läuft hier falsch?“ 

Folgen für „Streetworkerin“ nach FOKUS-Interview? 

 Und dann sollte es eine Aufgabe sein, diese Frage an Düsseldorf und Berlin zu stellen, anstatt denen eine heile Welt vorzugaukeln. (…) Hier entsteht der Eindruck, es würde ein Kadergehorsam eingefordert – mit entsprechendem Druck. Wie sonst ist es zu erklären, dass unsere (kommunale/kirchliche, Anm. d. Red.) „Streetworkerin“ dem FOCUS-Magazin zwar über Missstände berichtet, aber nicht als Quelle genannt werden will? Ist hier eine Offenheit nicht gewünscht? Hat sie eventuell Folgen zu befürchten? 

Nicht nur Mitglieder des „Freundeskreises“ sind „menschenfreundlich“ 

Man ist nicht (…) fremdenfeindlich oder gegen die Unterstützung von Flüchtlingen aus „Kriegs- und Krisengebieten“ (mehr als die Hälfte der Asylantragsteller kommt nicht aus diesen Gebieten), wenn man sich kritisch mit den negativen Folgen der Zuwanderung auseinandersetzt. Genauso wenig, wie nur diejenigen menschenfreundlich sind, die sich in Vereinen wie dem Freundeskreis „Menschen helfen Menschen“ engagieren. 

Gutes fördern und Negatives bekämpfen Ich denke im Sinne eines funktionierenden Ganzen, ist beides wichtig – das Gute fördern und das Negative bekämpfen. 

Die „Unter-den-Teppich-Kehrer“ 

Mein Eindruck ist jedoch, wenn hier jemand manipuliert, sind es sicherlich nicht die Betroffenen, sondern eher die „Unter-den-Teppich-Kehrer“, die damit dazu beitragen, den negativen Seiten der Einwanderung nicht angemessen begegnen zu können."   

MICHAEL KLABAUTSCHKE, Im Winkel 9 A, 58739 Wickede

       

LESEN SIE AUCH:

10.05.2015: FOCUS-Magazin berichtet von täglichen Ladendiebstählen und sexueller Belästigung von Frauen durch Flüchtlinge   


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