Die besonderen Talente eines Ortsheimatpflegers ...

2. Oktober 2015

WIMBERN. Der parteilose Peter Fildhaut (66) ist nun offiziell Ortsheimatpfleger für das Dorf Wimbern. Der Soester Kreisheimatpfleger Peter Sukkau überreichte ihm am Donnerstag (1. Oktober 2015 ) im Wickeder Rathaus im Namen des Westfälischen Heimatbundes (WHB) die Ernennungsurkunde für das Ehrenamt. Mit daran teil nahmen auch Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU), Kultur-Sachbearbeiterin Susanne Modler, Wimberns Ortsvorsteher Edmund Schmidt und CDU-Ratsherr Hans Regenhardt.

Sukkau machte in einer kurzen Ansprache deutlich, wie wichtig es sei einen Fürsprecher für die heimatkundlichen Belange im Ort zu haben. Dieser diene den anderen Bürgern zudem als Ansprechpartner beispielsweise in regionalgeschichtlichen Fragen sowie bei Forschungen zur Heimatgeschichte.

Schmidt: Der richtige Mann für dieses Amt

Wimberns Ortsvorsteher Edmund Schmidt wies darauf hin, dass man mit dem pensionierten Diplom-Ingenieur der Fachrichtung „Maschinenbau“ genau den richtigen Mann für dieses Amt gefunden habe. Unter anderem habe Fildhaut bereits an der Dorf-Chronik mitgearbeitet und sei aktuell auch maßgeblich an der Erstellung der Schützenfestschrift beteiligt. Zudem kümmere er sich als Mitglied im Verein Dorf Wimbern zusammen mit weiteren Heimatfreunden um die Digitalisierung und Archivierung von tausenden Fotos und Dokumenten.

Fildhaut soll in heimatkundlichen Belangen auch Gehör finden

Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) versprach zudem, dass man Fildhaut in heimatpflegerischen Belangen auch bei Fachausschuss- und Ratssitzungen mit hinzuziehen werde. Als „Sachkundigen Bürger“ wolle man den Ortsheimatpfleger allerdings vorerst noch nicht als feste Instanz im Kommunalparlament verankern, so Michalzik auf Anfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Kreisheimatpfleger Sukkau lobte Mut der Wimberner Heimatforscher

Fildhaut selbst legte Wert darauf, dass er parteilos, neutral und verschwiegen sei. Beispielsweise bei wissenschaftlichen Recherchen im Bereich der nationalsozialistischen Zeitgeschichte sei auch letzteres manchmal notwendig, erklärte der neue Wimberner Ortsheimatpfleger.

Kreisheimatpfleger Sukkau lobte den Mut der Wimberner Heimatforscher auch der NS-Zeit einigen Raum in der kürzlich publizierten Ortschronik zu widmen. Dieses Thema werde selten auf lokaler Ebene entsprechend mit dargestellt, meinte Sukkau.

Heimat lernt man in der Fremde schätzen

Peter Filthaut betonte, dass er erst nach mehrjährigem Aufenthalt in der Fremde die Bedeutung der Heimat so richtig erkannt habe. Eine Identifizierung mit der Umgebung sei für ihn wichtig.

Als besondere „Talente“, die ihn für die Funktion des Ortsheimatpflegers befähigten, nannte Fildhaut etwas schmunzelnd und doch ernst, dass er „Plattdeutsch sprechen“ und die „altdeutsche Sütterlinschrift lesen“ könne.

Ein neuer Ortsheimatpfleger und viele neue Ortsteile

Und Fildhaut sieht sich auch als Ortsheimatpfleger für mehrere Ortsteile. Denn das „eine Dorf Wimbern“ bestünde genau betrachtet ja aus Ober- und Unterdorf, „Klein Hamburg “, dem Bereich „Beringhof“, den Häusern „Am Graben“, der „Lütkenheide“, der Siedlung „Nachtigall“ und dem historischen Terrain „Hux-Mühle“, einem „unbewohnten Biotop“. Letzteres ist ein Fleckchen Wimbern, welches Fildhaut besonders dem Bürgermeister empfahl, wenn er mal vom stressigen Alltag etwas Entspannung benötige.

Vielleicht könnte man das Heilig-Geist-Kloster und das Gelände des ehemaligen Marien-Krankenhauses noch zusätzlich als eigene „Enklaven“ von Wimbern betrachten.

Die Gemeinde Wickede (Ruhr) hat am Donnerstag also nicht nur einen neuen Ortsheimatpfleger sondern gleich auch noch einige Ortsteile mehr als bislang bekommen.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“


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20.01.2015 - CDU-Senioren-Union schlägt Ortsheimatpfleger für alle Ortsteile der Gemeinde vor | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

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Bürgermeister Dr. Martin Michalzik, Wimberns neuer Ortsheimatpfleger Peter Fildhaut und Kreisheimatpfleger Peter Sukkau. Hinten: Hans Regenhardt, Edmund Schmidt und Susanne Modler (von links). FOTO: ANDREAS DUNKER
Bürgermeister Dr. Martin Michalzik, Wimberns neuer Ortsheimatpfleger Peter Fildhaut und Kreisheimatpfleger Peter Sukkau. Hinten: Hans Regenhardt, Edmund Schmidt und Susanne Modler (von links). FOTO: ANDREAS DUNKER