LEADER: Initiative muss aus der Bürgerschaft kommen

23. Januar 2017

WICKEDE (RUHR). Bislang rund 40 eingereichte Ideen und davon 6 bewilligte Projekte, die mit etwa 124.000 Euro gefördert wurden. Dies ist die Bilanz der LEADER-Region „Börde trifft Ruhr“ mit den Kommunen Werl, Wickede (Ruhr), Ense, Welver und Fröndenberg für das vergangene Jahr 2016. – Bei einem Gespräch mit Medienvertretern machten Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) und Wirtschaftsförderin Ruth Hornkamp von der Gemeinde Wickede (Ruhr) sowie Sven Hedicke und Christine Theiler-Hemmer als hauptamtliche LEADER-Mitarbeiter dies am heutigen Montag (23. Januar 2017) im Rathaus deutlich.

Die Ruhrgemeinde ist bislang allerdings leer ausgegangen, da es erst zwei konkrete Förderanträge gibt, über die eine 21-köpfige Jury noch entscheiden muss. – Dabei handelt es sich um die Schaffung eines ökumenischen Meditationsweges und eine Machbarkeitsstudie unter dem Arbeitstitel „Ruhrleuchten“ (wir berichteten).

Die letztere Idee stammt von Bürgermeister Martin Michalzik selbst, der prüfen lassen will, ob das Stauwehr der Stadtwerke Fröndenberg am Freibad und das alte Trommelwehr an der Ruhrpromenade, welches sich im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen befindet, bei Dämmerung und Dunkelheit angestrahlt werden können.

Den Meditationsweg wollen evangelische und katholische Kirchengemeinde realisieren.

Zwei Millionen Fördermittel für fünf Kommunen bis 2020

Insgesamt knapp zwei Millionen potentielle Fördermittel aus dem LEADER-Fonds können bis zum 31. Dezember 2020 noch aus den fünf Städten und Gemeinden der Region zur Verbesserung von „Wirtschaft, Sozialem, Tourismus und Lebensqualität“ beantragt werden, hieß es.

600.000 Euro fließen in Marketing- und Verwaltungskosten für das Regionalmanagement, welches seinen Sitz im Enser Rathaus hat.

Initiative für Projekte muss aus der Bürgerschaft kommen

Die Initiative für die einzelnen Projekte müsse aus der Bürgerschaft kommen, betonten Michalzik und Hedicke. Einzelne Personen oder Unternehmen als auch Vereine und Einrichtungen sollten Ideen entwickeln, damit der eigene Ort und die Region „schöner, besser und wettbewerbsfähiger“ würden, und diese dann schriftlich skizzieren und der Jury zur Bewertung einreichen.

Dabei sollte es sich um Maßnahmen mit Kosten von mindestens 4.000 Euro handeln, so Michalzik, um nicht unter die Bagatellgrenze zu fallen. Auch die Umsetzung der Projekte müsse durch die Antragsteller gewährleistet werden. Das LEADER-Regionalmanagement und die Kommunalverwaltung stünden den eigentlichen Projektträgern nur beratend zur Seite.

Mühe kann sich lohnen

Deutlich wurde bei den Ausführungen der vier Verwaltungsleute, dass mit LEADER jede Menge „Bürokratismus“ auf die Antragsteller zukommt und damit gerechnet werden muss, dass von der ersten Idee bis zur endgültigen Realisierung einige Monate oder gar Jahre vergehen können.

„Das ist mühsam“, gab Bürgermeister Dr. Martin Michalzik auch selbst zu. Aber trotzdem könne sich der Aufwand lohnen. Denn gemeinnützige Vereine, Verbände und Einrichtungen erhielten immerhin einen Fördersatz von 65 Prozent, öffentliche Träger 60 Prozent sowie Privatleute und Wirtschaftsunternehmen noch 30 Prozent. Die LEADER-Regionalmanager könnten dabei als „Lotsen“ fungieren, so Michalzik.

Neben dem Geld könnten auch schon die Gedanken, die sich die Menschen bezüglich der künftigen Entwicklung ihrer Heimat machten, ein Gewinn und Mehrwert für die Region sein, meinte der Wickeder Bürgermeister.

Anträge von potentiellen Projektträgern würden bis zum Jahresende 2020 angenommen und beraten. Die Umsetzung müsse dann bis spätestens 2023 erfolgen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Aderesse www.boerde-trifft-ruhr.de.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


LESEN SIE AUCH UNSEREN BEITRAG:

12. Januar 2017: LEADER: Die zweite Personalstelle – aber noch kein realisiertes Projekt in der Ruhrgemeinde | wickede.ruhr HEIMAT ONLINE

ANZEIGE
ANZEIGE
Bilanz und Ausblick zum LEADER-Projekt gaben (von links): Sven Hedicke, Ruth Hornkamp, Christine Theiler-Hemmer und Dr. Martin Michalzik FOTO: ANDREAS DUNKER
Bilanz und Ausblick zum LEADER-Projekt gaben (von links): Sven Hedicke, Ruth Hornkamp, Christine Theiler-Hemmer und Dr. Martin Michalzik FOTO: ANDREAS DUNKER