Inzwischen teilweise mehr als 400 Flüchtlinge in der ZUE in Wimbern

27. März 2017

WIMBERN. Die „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wimbern sei inzwischen mit 412 Flüchtlingen belegt, erklärte Pressesprecher Benjamin Hahn von der Bezirksregierung Arnsberg am Freitag (24. März 2017) gegenüber „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. 339 davon seien weiblich. – Damit war die geplante Regelbelegung mit 400 Plätzen zum Wochenende überschritten und das Land griff bereits auf einen Teil der 250 zusätzlichen Notplätze in Wimbern zurück.

Durchschnittlich seien in den zurückliegenden 30 Tagen aber nur rund 320 Personen in dem ehemaligen Marien-Krankenhaus untergebracht gewesen, so Hahn. Am vergangenen Donnerstag habe man dann genau 400 Bewohner gezählt. – Am heutigen Montag (27. März 2017) läge die Zahl bei 389.

Platz für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge

In der Wimberner ZUE sind bekanntlich seit einigen Monaten besonders schutzbedürftige Flüchtlinge untergebracht. Neben Schwangeren und Wöchnerinnen gehören dazu auch allein reisende Frauen mit und ohne Kinder sowie Menschen aus dem sogenannten LSBTTI-Spektrum. Die Akronym „LSBTTI“ steht dabei für „Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle“.

Diese „vulnerablen Personen“ sind teilweise aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung in anderen Massenunterkünften besonders gefährdet und müssen Angst vor Repressionen oder Verfolgung haben.

Bei den im ehemaligen Marien-Krankenhaus in Wimbern einquartierten Frauen und Kindern handelt es sich zum Teil auch um Menschen, die von häuslicher Gewalt und anderen Übergriffen bedroht waren beziehungsweise sind.

„Panikmelder“ und Videoüberwachungen

Um diese besonders gefährdeten Flüchtlinge in der ZUE in Wimbern sowohl vor Angriffen von außen als auch vor Übergriffen im Innern der Einrichtung zu schützen, werden  künftig besondere Videoüberwachungen im Gebäude und auf dem Gelände durchgeführt. Außerdem will man sogenannte „Panikmelder“ als Alarmierungsvorrichtungen in den Zimmern der Bewohner installieren.

Während der Übergangsphase würden auf Grund des gestiegenen Sicherheitsbedarfes in der Spezialeinrichtung für Flüchtlinge zwei zusätzliche Sicherheitskräfte tätig sein, so die Bezirksregierung. – Auf Dauer setze man dann aber auf die elektronischen Sicherheitsvorkehrungen, hieß es.

Investitionen von zirka sieben Millionen Euro für Umbauten

Da immer noch Baumaßnahmen in und um den ehemaligen Krankenhaus-Komplex durchgeführt würden und geplant seien, ließen sich entsprechende Investitionskosten in die Immobilie noch nicht genau beziffern. – „Eine Kostenschätzung aus 2016 für den derzeitigen Stand der Einrichtung liegt bei zirka sieben Millionen Euro“, erklärte Theresa Frigger von der Bezirksregierung Arnsberg aber auf Nachfrage von „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“.

Monatliche Betriebskosten von rund 800.000 (!) Euro

Hinzu kommen Kosten von rund 800.000 (!) Euro pro Monat für den Betrieb der ZUE in Wimbern. (Lesen Sie hierzu unseren Bericht „Unglaublichaber wahr: Enorm hohe Betriebskosten und ganz geringe Belegung in der ZUEWimbern“ vom 29. November 2016.) – Umgerechnet auf die oben genannte durchschnittliche Bewohnerzahl liegen die Kosten pro Kopf und Monat also aktuell bei rund 2.500 Euro. Nicht mitgerechnet ist dabei die Investitionssumme von bislang rund 7 Millionen Euro.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"

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ARCHIVFOTO: ANDREAS DUNKER
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