„Bolzplatz-Affäre“ geht in die Verlängerung: Dorf Wimbern fordert Entschuldigungen für Äußerungen von Lothar Kemmerzell und Heinz Vihrog

23. September 2015

WICKEDE (RUHR). Der geschäftsführende Vorstand des Vereins Dorf Wimbern e. V. bezieht in einem Leserbrief an "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE" zu den Einträgen auf der Facebook-Seite des „Freundeskreis' Menschen helfen Menschen Wickede (Ruhr)“ kritisch Stellung und wehrt sich gegen einen Generalverdacht der Fremdenfeindlichkeit. Der Wimberner Dorf-Verein fordert öffentlich eine Entschuldigung vom Wickeder Freundeskreis-Sprecher Heinz Vihrog und von Grünen-Fraktionssprecher Lothar Kemmerzell. – Nachstehend der Leserbrief im Wortlaut:

Nichts ist weiter voneinander entfernt als ein guter Vorsatz von einer guten Tat. Der Freundeskreis „Menschen helfen Menschen“ hat in den zurückliegenden Monaten erstklassige Arbeit geleistet, die von den Bürgerinnen und Bürgern in Wickede, aber gerade auch in Wimbern geschätzt wird. Doch mit den Aussagen von Vorstandssprecher Heinz Vihrog zur so genannten „Bolzplatz-Affäre“ ist der Verein weit über sein Ziel hinausgeschossen – und hat die Menschen in Wimbern, nicht zuletzt dank tatkräftiger Unterstützung des Grünen-Fraktionssprechers Lothar Kemmerzell – unter Generalverdacht gestellt.

Als im Herbst 2012 der Verein Dorf Wimbern e. V. gegründet wurde, ahnte niemand, dass gut eine Woche später der damalige Arnsberger Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann dem damaligen Wickeder Bürgermeister Hermann Arndt seine Pläne für eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Asylbegehrende auf dem Gelände des ehemaligen Marien-Krankenhauses vorstellen würde.

Unser Verein hat sich daraufhin des Themas angenommen, um den Menschen in Wimbern eine Stimme zu geben und ihre berechtigten Ängste und Sorgen vortragen zu können. Populistische Stimmungsmache gehörte in all den Monaten nicht zu unserem Repertoire, und auch die Versuche rechtsextremer Parteien und Gruppierungen, sich des Themas anzunehmen, wurden im Keim erstickt.

Und mit dem Tag, an dem die ersten Flüchtlinge in Wimbern eingezogen sind, haben wir unsere Bedenken zurückgestellt und uns nicht mehr ablehnend zu Wort gemeldet. Denn: Wir haben nichts gegen Flüchtlinge, uns störten vielmehr die hohen Belegungszahlen im Vergleich zur Einwohnerzahl.

Doch scheinbar sind wir Wimberner das Feindbild des Freundeskreises – anders ist nicht zu verstehen, dass sich Sprecher Vihrog, offenbar ohne jegliche Detailkenntnis, in einem sozialen Netzwerk unreflektiert in einer Form äußerte, die so wirklich gar nichts mit der Realität zu tun hatte. Und auch wenn es ihm schwer fiel zu glauben, „dass sich gleich mehrere Flüchtlinge zum Kicken in der Nachtigall trafen, obwohl es in der ZUE ein eigenes Feld gab“, so entsprach es trotzdem der Realität.

Von einem Vereinsvorstand wird erwartet, dass er ehrlich, fair, korrekt und frei von Vorurteilen seinen Aufgaben nachkommt. Wenn ein solcher Vereinsvorstand aber mit verbalen Attacken die Menschen eines ganzen Ortsteils unter Generalverdacht stellt, muss die Frage erlaubt sein, ob das seine Privatmeinung ist oder die des Freundeskreises. So oder so, eine Entschuldigung vor allem bei der Freizeit-Sport-Gemeinschaft (FSG), aber auch allen Wimbernern, ist das Mindeste. – Das gleiche gilt im Übrigen auch für Grünen-Fraktionssprecher Kemmerzell.

Es ist schwer einzuschätzen, wie der Verein Dorf Wimbern e. V. bei einem eventuell wieder stattfindenden „Runden Tisch“ den Herren unvoreingenommen entgegentreten soll – zumal diese ja offenkundig die Menschen in Wimbern unter Generalverdacht stellen und in eine rechte Ecke rücken wollen.

Edmund Schmidt, Alexandra Gutland, Christian Meier als geschäftsführender Vorstand des Vereins Dorf Wimbern e. V.

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FOTO: ANDREAS DUNKER
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