Gemeinde geschockt von Hiobsbotschaft: Weiterhin Lösung für das Problem angestrebt

15. Juni 2016

WICKEDE (RUHR). Der Schock in Folge der Schreckensnachricht bei der Gemeinde Wickede (Ruhr) ist groß: Denn seit gestern ist es nun öffentlich, dass das ehemalige TuS-Sportplatz-Gelände als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist und die Bezirksregierung als „Obere Wasserschutzbehörde“ eine Ausnahmegenehmigung für die Bebauung des Brachlandes verweigert (wir berichteten).

Für die Kommune könnte dies einen finanziellen Schaden im Umfang eines größeren sechsstelligen Betrages bedeuten, wie aus Insiderkreisen zu hören ist. Denn das aus Privatbesitz erworbene alte Sportplatzgelände sollte eigentlich komplett als Wohn- und Gewerbegebiet weiterverkauft werden. Nun könnte die Gemeinde auf der rund 10.000 Quadratmeter großen Restfläche sitzen bleiben. Denn wer kauft schon ein unbebaubares Grundstück, welches als Überschwemmungsfläche für die Ruhr ausgewiesen ist?

Gurka zeigt sich optimistisch und kämpferisch

Für die meisten Gemeinderatsmitglieder käme die Mitteilung über die Nicht-Bebaubarkeit und die damit vorerst gestoppten Verkaufsverhandlungen wohl völlig unerwartet, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Engelbert Gurka am heutigen Mittwoch (15. Mai 2016) im Gespräch mit „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“. Und der SPD-Mann zeigt sich trotz der fatalen Situation optimistisch und kämpferisch. Gurka wörtlich: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das letzte Wort darüber schon gesprochen ist und wir uns an dieser Stelle geschlagen geben.“ Die Verweigerung der Bezirksregierung bezüglich der seit langem geplanten Gewerbeansiedlung auf dem ehemaligen TuS-Sportplatz am Ruhrufer könne die Gemeinde Wickede (Ruhr) nicht einfach so hinnehmen. Ebenso wie die Fraktionsspitzen von „Bündnis 90 / Die Grünen“ und Bürgergemeinschaft (BG) sowie CDU und FDP erfuhr Gurka erst in einer geheimen Sitzung am 6. Juni 2016 von den möglichen Problemen bei dem geplanten Immobilienverkauf.

Fraktionsinterne Beratungen vor Stellungnahmen der Parteien

CDU-Chef Thomas Fabri und FDP-Vorsitzende Christa Lenz wollten sich am heutigen Mittwoch noch nicht zu den aktuellen Entwicklungen äußern, da sie von einer solch strikten Verweigerungshaltung der Bezirksregierung völlig überrascht waren. Offenbar hatten sie – ebenso wie die Wickeder Verwaltung – doch auf eine einvernehmliche Lösung gehofft. Nach einer Stellungnahme von Bürgermeister Dr. Martin Michalzik (CDU) wolle man die brenzlige Thematik erst einmal fraktionsintern beraten, so Fabri und Lenz. BG und Grüne waren bislang nicht erreichbar.

Kaufinteressent hofft weiterhin auf Lösung des Problems

Michael Ewers als Sprecher des Autohandels „eXclusive-mobile.eu“, der die von der Kommune angebotene Immobilie gerne zum Bau eines neuen repräsentativen Firmendomizils kaufen will, zeigte sich am heutigen Mittwoch (15. Juni 2016) noch relativ gelassen, nachdem er die Hiobsbotschaft bereits gestern auf „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ gelesen hatte. Da sein Unternehmen den Standort Wickede weiterhin favorisieren würde, hoffe er noch immer auf eine einvernehmliche Lösung. Vielleicht könnten gute Kontakte der Wickeder Kommunalpolitik zur Landespolitik in Düsseldorf dabei helfen. Ganz perspektivlos sei die Angelegenheit jedenfalls scheinbar noch nicht, so sein Eindruck nach dem Gespräch mit Bürgermeister und Verwaltungsvertretern am heutigen Mittwochvormittag (15. Juni 2016) im Wickeder Rathaus. Ewers hofft auf eine Härtefall- oder Alternativlösung. Der für den Herbst 2016 geplante Baubeginn für das neue Autohaus am Ruhrufer müsse allerdings vorerst verschoben werden.

ANDREAS DUNKER für "wickede.ruhr HEIMAT ONLINE"


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Das Gelände des ehemaligen Sportplatzes ist bereits teilweise bebaut. FOTO: ANDREAS DUNKER
Das Gelände des ehemaligen Sportplatzes ist bereits teilweise bebaut. FOTO: ANDREAS DUNKER