Flüchtlings-Flut hat erhebliche Folgen für Wimbern

22. Juli 2015

WIMBERN. Die „exorbitant“ steigende Zahl von Flüchtlingen, die neu in Nordrhein-Westfalen ankommen, hat auch Folgen für Wickede (Ruhr). So will die Bezirksregierung Arnsberg die Plätze in der „Zentralen Unterbringungseinrichtung“ (ZUE) in Wimbern um einige hundert aufstocken (wir berichteten). In einer offiziellen schriftlichen Verlautbarung präzisierte die Arnsberger Pressestelle am heutigen Mittwochnachmittag (22. Juli 2015) diese und weitere Ausbaupläne für die ZUE.

Wörtlich heißt es in einer Mitteilung an die Medien: „In der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Wickede-Wimbern sollen mittelfristig in der Regel 800 Asylbewerber untergebracht werden.“ Derzeit liege die Regelkapazität in Wimbern bei 480 Plätzen. Die schrittweise Erhöhung auf 800 solle in den nächsten Wochen durch Nutzung des ehemaligen Schwesternwohnheimes möglich werden. Zudem plane man eine „Notreserve“ von weiteren hundert Betten, die angesichts des derzeitigen Zustroms an Asylbewerbern schnell zum Tragen kommen könnte. Somit läge die Gesamtbewohnerzahl auf dem ehemaligen Krankenhaus-Komplex dann bei 900 Flüchtlingen.

5.000 Neuzugänge pro Woche alleine in NRW

Angesichts von rund 5.000 Neuzugängen pro Woche in NRW habe man bereits in weiteren Massenunterkünften für Asylbewerber die Kapazitäten nochmals aufgestockt, heißt es.

Bereits in der Vorwoche hatte die Bezirksregierung Arnsberg die Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) und „Zentralen Unterbringungseinrichtungen“ (ZUE) in Burbach und Bad Berleburg im Siergerland auf jeweils 500 Plätze aufgestockt. Und auch die ZUE Olpe solle auf 400 Betten erweitert werden.

Neben den Erstaufnahmeeinrichtungen stehen in Nordrhein-Westfalen noch 19 weitere „Zentrale Unterbringungseinrichtungen“ sowie 37 Notunterkünfte zur Verfügung. – Letztere seien wegen der aktuell enorm hohen Zugangszahlen unabdingbar, heißt es seitens der Pressestelle der Arnsberger Landesbehörde. 

Land baut Kapazitäten kontinuierlich aus

Vorgesehen sei, dass im August noch neue Landeseinrichtungen in Bielefeld und Hamm in Betrieb gingen. Diese sollen jeweils 500 Plätze vorhalten. Ebenso fest eingeplant sei für den Herbst die Inbetriebnahme einer neuen Einrichtung in Euskirchen (320 Plätze). Zudem sollten Ende 2015 große Massenunterkünfte in Essen und Mönchengladbach (je 800 Plätze) an den Start gehen. Darüber hinaus gibt es konkrete, aber noch nicht abgeschlossene Planungen für neue Landeseinrichtungen in Herford, Möhnesee-Echtrop und Ahlen.

Wimbern soll Registrierung und Röntgenuntersuchung für EAE übernehmen

Mit Blick auf einige ZUE-Standorte, darunter auch Wimbern, werde derzeit geprüft, ob in Zeiten hoher Zugangszahlen auch Registrierungen und Röntgenuntersuchungen vor Ort durchgeführt  werden könnten. Das Ziel sei eine weitere Entlastung der Erstaufnahmeeinrichtungen in Bielefeld, Dortmund-Hacheney und Unna-Massen sowie Burbach und Bad Berleburg. („wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“ berichtete bereits exklusiv im Vorfeld!)

Große Massenunterkunft für das kleine Dorf Wimbern

„In der 28. Kalenderwoche (KW) mussten 5.041 Flüchtlinge neu in NRW untergebracht werden – ein neuer Höchststand in diesem Jahr“, betont Pressesprecher Dr. Christian Chmel-Menges. „In der 29. KW waren es 4.930 neue Asylbewerber. Und in der laufenden 30. KW geht die Prognose von rund 5.300 Zugängen aus.“

Insgesamt seien in den Landeseinrichtungen derzeit rund 17.000 Flüchtlinge untergebracht – bis zu 900 davon im kleinen Dorf Wimbern im ehemaligen Marien-Krankenhaus.

ANDREAS DUNKER für „wickede.ruhr HEIMAT ONLINE“

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Ankommende Flüchtlinge in der ZUE in Wimbern FOTO: ANDREAS DUNKER
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Luftbild der ZUE in Wimbern FOTO: MARCO STÖGER
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